Hatzfelder Sängerchor: Neue Mischung — neue Stimmen
Wie der Hatzfelder Sängerchor sich neu erfand.
Hatzfeld. Es gab eine Zeit, da drohte der Hatzfelder Sängerchor 1928 einzugehen. Die Rettung brachten die Frauen: 1998 sprang die junge Dirigentin Svetlana Stenin ein, als der Chorleiter kurz vor der anstehenden Konzertreise nach Italien ausschied. Sie war die erste Frau am Pult des Männerchores. Als die Mitgliederzahlen weiter schrumpften, entschloss sich der Vorstand 2008 zur Gründung eines gemischten Chores: „Mixed Harmonie“. Das läutete die Wende ein — und ließ den ehrwürdigen Hatzfelder Chor boomen.
Mittlerweile firmieren fünf Chöre unter dem Namen der Hatzfelder, die unterschiedliche Genres bedienen und mit unterschiedlichen Ansprüchen singen: „Vocal Harmonie“ ist ein Projekt-Kammerchor mit dem Schwerpunkt klassische Chorliteratur. „Ladies Harmonie“ ist ein Frauenensemble, das sowohl in Klassik als auch in zeitgenössischer und Popmusik zu Hause ist. Beide gründeten sich 2009. Beim jüngsten Mitglied der Chorfamilie, „chor:us“, schließlich rockt und groovt es.
Der Pop-Chor widmet sich unter der Leitung von Hari Popp den Songs der 60er und 70er Jahre, lässt die Beatles, Simon & Garfunkel oder Les Humphries wieder auferstehen. Andrea Janssen von „Ladies Harmonie“: „So können wir Konzerte auch gemeinsam gestalten, wirken Sängerinnen und Sänger parallel in anderen Gruppen mit — trotzdem sind wir alle im Verein der ‚Hatzfelder‘ eingebunden.“ Auch die Qualität kommt offenbar nicht zu kurz: Die elf Damen von „Ladies Harmonie“ errangen 2013 beim Leistungssingen den Titel „Konzertchor des Chorverbands NRW“.