Strafe folgt auf dem Fuß Trotz Corona: Illegale Nutzung von Turnhallen in Wuppertal

Wuppertal · Die illegale Nutzung von Wuppertaler Sporthallen in der Corona-Krise sorgt für Ärger. Menschen mit „Schlüsselgewalt“ würden sich nicht an die Regeln halten. Die Stadt will nun empfindliche Bußgelder verhängen.

Symbolbild

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung will die Stadt zügig ahnden. „Die Strafe folgt auf dem Fuß. Wer montags erwischt wird, der kann schon mittwochs mit dem Bußgeldbescheid im Briefkasten rechnen“, sagt Ordnungsdezernent Matthias Nocke. Die überwiegende Mehrheit der Wuppertaler halte sich aber an die Anordnungen, relativiert Nocke die bisher geahndeten Verstöße.

Nocke ist auch für den Bereich Sport zuständig, und da gibt es Ärger. Einzelne Gruppen mit Schlüsselgewalt, wie Nocke es nennt, haben Zugang zu Sporthallen, Turnhallen, Gymnastikräumen & Co. und treffen sich dort offenbar zu verbotenen Sporteinheiten. „Uns liegen konkrete Hinweise vor“, sagt Nocke und ist sauer, dass so die vom Land angeordneten Schutzmaßnahmen unterlaufen werden. Verstöße hat es laut Nocke in Beyenburg am Kriegermal, am Ostersbaum und am Schusterplatz gegeben. Er bedauere es natürlich, aber in Corona-Zeiten sei auch der Sport nun einmal eingestellt. Daran müssten sich alle halten. „Diese Leute gefährden andere.“

In Absprache mit dem Sportamt und dem Gebäudemanagement wolle die Stadt deshalb hart durchgreifen. „Es wird Ordnungsgelder nicht unter 1000 Euro geben“, sagt der Dezernent. Ohne vorangehende Verwarnung, wie er betont. Dafür, dass trotz des Verbots in städtischen Hallen Sport betrieben wird, „gibt es keine Entschuldigung“. Und wenn nur hohe Strafen helfen, müsse das eben sein. Am Kriegermal, wo eine der älteren städtischen Turnhallen steht, wurden inzwischen die Schlösser ausgetauscht. Das sei aus Kostengründen nicht für alle Hallen geplant, so Nocke.

Die Regelungen würden „von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich akzeptiert“, erzählt Nocke. Die Stadt bemühe sich deshalb, „klare Ansagen zu machen, damit es auch bei einer unterschiedlich ausgeprägten Mediennutzung keine Missverständnisse gibt“.

Die ersten Kontrollen zeigen bereits Wirkung

Im Großen und Ganzen sei er aber zufrieden. „Die Stadt leert sich zusehends. Das ist das, was wir auch mit den empfindlichen Geldstrafen erreichen wollten. Das spricht sich in der Szene herum.“ Eingreifen musste das Ordnungsamt trotzdem. 46 Kontrollaufträge habe es gegeben, das heißt, nach Meldungen von Bürgern unter der zentralen Telefonnummer 563-4000. Infolgedessen sei es auch zu einer Schließung in Barmen gekommen. Ein Tabakwarenladen hätte eigentlich nicht mehr geöffnet sein dürfen.

Weiterhin gab es 16 Ordnungswidrigkeiten und neun Platzverweise, unter anderem, weil gesperrte Spielplätze betreten wurden oder dort Gruppen mit drei oder mehr Personen angetroffen wurden. Außerdem wurde bereits sieben Mal ein Bußgeld verhängt.

Auch in den kommenden Tagen wird es Kontrollen durch das Ordnungsamt und die Polizei geben. „Unsere Streifen sind weiterhin unterwegs, während die Mitarbeiter des Jugendamtes die Spielplätze im Auge behalten“, so Nocke.