Olympia Christian vom Lehn findet die Olympia-Absage richtig
Ob der Schwimmer einen Anlauf für 2021 nimmt, will er noch entscheiden.
Für Bayer-Schwimmer Christian vom Lehn sollten die Olympischen Spiele in Tokio nach bereits zwei Olympia-Teilnahmen 2012 und 2016 der Abschluss seiner Karriere als Schwimmer werden. Er hatte darauf hingearbeitet, sich dafür zu qualifizieren. Die jetzige Verschiebung um voraussichtlich ein Jahr nimmt er dennoch gelassen hin, zumal sie für ihn nicht überraschend kommt. „Nachdem bereits die Fußball-EM verschoben worden ist, hatte ich damit gerechnet. Ich hätte es auch unverantwortlich gefunden, wenn in Tokio nicht nur die 11 000 Sportler, sondern auch Volunteers, Trainer, Betreuer und nicht zuletzt Zuschauer aus aller Welt zusammengekommen wären“, sagt der 28-Jährige, der seit zwei Wochen nach Schließung der Schwimmbäder nur noch individuell zu Hause trainieren kann. Zuletzt hatte er, wie berichtet, bis 13. März mit Bayer-Cheftrainer Michael Bryja und Vereinskollegin Lena-Marie Precht noch ein Trainingslager auf Lanzarote absolviert. Das lief noch störungsfrei. Zu diesem Zeitpunkt war Lanzarote allerdings die letzte der kanarischen Inseln gewesen, auf der es noch keinen Corona-Fall gegeben hatte. „Dort waren auch Sportler und Trainer aus Wiesbaden, mit denen wir uns ausgetauscht haben. Auch sie konnten sich schon damals angesichts der Nachrichtenlage nicht vorstellen, dass Olympia in diesem Sommer stattfinden würde“, so vom Lehn. Er selbst will nun erst einmal individuell weitertrainieren und schließt nicht aus, seine Karriere doch noch zu verlängern. „Ich muss mir das überlegen, aber so möchte ich natürlich auch nicht abtreten“, sagt er der WZ. Parallel läuft sein Studium für Multi-Media-Management in Düsseldorf, wo er im Sommer ins vierte Semester kommt. An der Uni ist aber auch noch nicht klar, wann und wie es wegen Corona weitergehen kann. Sportlich müsse man abwarten, welche Wettkämpfe in diesem Jahr überhaupt noch stattfinden und wie sich dann die Qualifikationsbedingungen für Tokio 2021 gestalten, so vom Lehn
Bietet sich 2021 eine neue Chance für Jonas Brandenburger?
Eine Frage, die auch Kletter-Ass Jonas Brandenburger (19) von der Sektion Wuppertal im Deutschen Alpenverein bewegt. Deutschlands bester Junior in der Kategorie Bouldern gehörte nicht zu den zwei Sportlern, die der Verband für Olympia 2020 nominiert hatte und wartet nun ab, ob die Karten für 2021 eventuell neu gemischt werden. Da aktuell alle Kletterhallen zu und alle nationalen und internationalen Wettkämpfe vorerst abgesagt sind, bleibt ihm nicht anderes, als sich zu Hause mit Bruder Nils (17 und ebenfalls sehr erfolgreich) fit zu halten, mit Klimmzugstange und Fingerboard im eigenen Zimmer. Nebenbei bereitet er sich aufs Abitur vor, wobei auch da noch nicht klar ist, wann und wie die Prüfungen stattfinden können.