TSG verliert Testspiel in Ratingen mit 0:4
Torwart Bruno Staudt kassiert umstrittene rote Karte. Ismail Diaby verletzt sich kurz vor Ende.
Sprockhövel. Eigentlich hatte Andrius Balaika zwei Wochen vor dem Saisonstart die Begegnung beim SSV Ratingen 04/19 als einen wichtigen Baustein der Vorbereitung auf die Fußball-Oberliga-Saison angesehen. Dass die Begegnung mit 0:4 (0:1) verloren ging, ärgerte den Coach weniger als die Tatsache, dass die Partie nach 35 Minuten nicht mehr den Zweck erfüllte, wofür sich Balaika und sein Trainerkollege Alfonso del Cueto verabredet hatten. Denn TSG-Torwart Bruno Staudt wurde von den Unparteiischen des Feldes verwiesen.
Nach Ansicht des Schiedsrichters hatte der Schlussmann den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt und somit eine klare Torchance vereitelt. Balaika machte seinem Unmut nach der Partie Luft: „Natürlich verlange ich nicht, dass er klare Sachen nicht bestraft, aber bei einer so umstrittenen Sachlage so zu entscheiden, dass hätte er sich sparen können.“ Zumal der Unparteiische das vermeintliche Handspiel gar nicht selbst gesehen hatte, sondern von seinem Assistenten darauf aufmerksam gemacht wurde.
Ärgerlich war die rote Karte auch deshalb, weil die TSG mit nur einem richtigen Torwart nach Ratingen gereist war. Tim Michels war aus privaten Gründen verhindert, Mauritz Missner fehlt ohnehin langfristig verletzt. Auch die Bitten aller 22 Spieler und der beiden Betreuerstäbe ließen den Schiedsrichter nicht von seiner Entscheidung abbringen.
Schließlich musste Noah Karthaus das Tor der Gäste hüten. Die TSG versuchte in der Folge in Unterzahl das beste aus ihrer Situation zu machen und stemmte sich gegen eine drohende Niederlage. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mussten die Sprockhöveler das erste Gegentor schlucken — durch einen Strafstoß, den Ismail Cakici verwandelte.
Trotz des am Ende recht deutlichen Ergebnisses von 0:4 zeigte sich Balaika nicht völlig unzufrieden. „Mit dem Engagement und den Bewegungsabläufen meines Teams bin ich völlig zufrieden“, sagte Balaika nach der Begegnung, die die TSG zehn Minuten vor Schluss mit nur acht Feldspielern zu Ende bringen musste, da Ismail Diaby verletzt ausfiel.