Tunnelbeleuchtung Tunnelbeleuchtung kommt auf den Prüfstand

Im Verkehrsausschuss wurde beschlossen, die Lichter am Tag zu testen.

Die aktuelle Beleuchtung im Tunnel Dorp auf der Nordbahntrasse. Archivfoto: Claudia Kasemann

Foto: Claudia Kasemann

Der Verkehrsausschuss hat in der jüngsten Sitzung die Prüfung der Beleuchtung in der Nordbahntrasse beschlossen – entgegen der Vorlage der Verwaltung.

Hintergrund ist ein Bürgerantrag, der vor der Sommerpause im  Hauptausschuss behandelt und an den Fachausschuss überwiesen worden ist. In dem Bürgerantrag wird die Verwaltung aufgefordert, die Tunnelbeleuchtungen auf der Nordbahntrasse dem heutigen Stand der Technik anzupassen und dadurch so zu verbessern, „dass eine nicht durch die schlechte Sicht bedingte Gefährdungssituation bei der Begegnung der zahlreichen unterschiedlichen Trassennutzer entsteht“.

Lutz Eßrich, 2. Vorsitzender der Wuppertalbewegung, nahm anstelle des Antragsstellers das Rederecht wahr und betonte, dass die Wuppertalbewegung wiederholt Anläufe unternommen habe, um die Sicherheit zu verbessern. Der Antrag sei deswegen ganz in ihrem Sinne.

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, den Bürgerantrag abzulehnen und in der Begründung auf den aufwendigen Abstimmungsprozess zwischen der Bezirksregierung Düsseldorf, dem Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz, den Umweltverbänden, den beteiligten Fachgutachtern, Verkehrsexperten und der Stadtverwaltung beim Bau der Nordbahntrasse hingewiesen. Diesen mühsam gefundenen Kompromiss will die Verwaltung offensichtlich nicht gefährden.

Das Problem liegt in der Fledermauspopulation in den Tunneln. „Die Quartiere der Fledermäuse befinden sich sowohl unmittelbar innerhalb der Tunnelröhren in Fluchtnischen, Fugenspalten und größeren Hohlräumen als auch in angrenzenden natürlichen Höhlen, welche durch Ausflüge mit den Röhren verbunden sind. Die Beleuchtung am Tage kann somit unmittelbaren Einfluss auf die geschützten Fledermausarten nehmen“, begründete Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher schon Anfang des Jahres die Ablehnung stärkerer Beleuchtung in den Tunneln.

Grüne regen
eine kurze Prüfung an

Verkehrsdezernent Frank Meyer (SPD) wies auf das „Spannungsfeld von Verkehrssicherheit und Artenschutz“. Das gelte es nicht überzustrapazieren. Damals habe man mit viel Zureden überhaupt einen Kompromiss für die Beleuchtung gefunden, erinnerte er.

Nichtsdestotrotz haben die Politiker im Verkehrsausschuss sich auf einen Prüfauftrag verständigt, nachdem Sedat Ugurmann (SPD) eben dieses Vorgehen vorgeschlagen hatte. Hans-Jörg Herhausen (CDU) begrüßte das, weil die Trasse zu wichtig sei, und für alle gleichermaßen nutzbar sein solle. Auch die Grünen haben zugestimmt. Anja Liebert mahnte aber an, dass das farbliche Lichtkonzept der Trassentunnel nicht vergessen werden sollte. Sie regte an, eine kurze Prüfung vorzunehmen, damit sich das Verfahren nicht allzu lange hinziehe und sich am Ende doch nichts ändere.