Überfall vor dem Gefängnistor
Angeklagter soll Mithäftling angegriffen haben.
Einen denkbar unpassenden Tatort hat sich ein 51-Jähriger ausgesucht, dem seit gestern im Landgericht der Prozess gemacht wird: Der Mann aus Wuppertal hatte gerade die Justizvollzugsanstalt in Remscheid verlassen und überfiel direkt vor dem Gefängnistor einen Mitgefangenen. Jetzt steht er wegen schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht.
Vier Monate Strafhaft hatte der Mann gerade hinter sich, als er am Morgen des 20. Juli 2017 das Gefängnis verließ. Draußen wartete er auf einen Mitgefangenen. Als dieser aus der Haftanstalt nach draußen trat, soll der 51-Jährige von ihm verlangt haben, dass er 115 Euro herausgibt. Als der Ex-Mithäftling sich weigerte, soll der Angeklagte ihn sofort mit einem mitgeführten Küchenmesser und einem Regenschirm angegriffen und ihn am linken Oberbauch verletzt haben. Das Messer soll etwa einen halben Zentimeter tief in die Haut eingedrungen sein. Der Angegriffene konnte sich retten, indem er in den Pfortenbereich der JVA flüchtete.
Zum Start des Prozesses regte der Verteidiger an, dass ein psychiatrischer Gutachter den Prozess verfolgt. Der wurde kurzfristig benachrichtigt. Ein Urteil könnte am 15. Januar fallen. kati