Handball BHC unterliegt starken Dänen
Wuppertal · Im Vorbereitungsspiel gegen GOG Handbold aus Dänemark setzt es nach starker Auftaktphase und Führung doch noch eine Niederlage.
Als Sebastian Hinze erfahren hatte, dass GOG Handbold in Düsseldorf sein Trainingslager abhalten würde, nutzte er die Chance. „Das Spiel wollte ich unbedingt dazwischenschieben“, erläuterte der Trainer, dem es daher auch nichts ausmachte, seine Mannschaft in dieser Woche viermal antreten zu lassen. Dem Duell gegen den dänischen Erstligisten, das in der Klingenhalle unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wurde, folgen für den Bergischen HC bis Samstag drei Partien im Rahmen des Linden-Cups. „Mit der Breite unseres Kaders kriegen wir das gut hin“, betonte der 42-Jährige.
Neben den langzeitverletzten Yannick Fraatz und Maciej Majdzinski musste der Coach gegen GOG noch auf Max Darj und Jeffrey Boomhouwer verzichten. Darj steigt nach seiner Olympia-Teilnahme mit Schweden erst am Mittwoch wieder ins Training ein, Boomhouwer fehlt wegen eines Magen-Darm-Infekts, der ihn auch schon das Trainingslager verpassen ließ.
Davon abgesehen konnte Hinze aus dem Vollen schöpfen und wechselte in der Partie nahezu blockweise durch. Ihre stärkste Phase hatten die Löwen in den ersten 15 Minuten. Csaba Szücs und Tom Kare Nikolaisen standen im Deckungszentrum, Simen Schönningsen und Linus Arnesson verteidigten auf den Halbpositionen. In dieser Formation gewannen die Gastgeber Bälle, überzeugten im Tempospiel und schlossen insbesondere durch Nikolaisen auch erfolgreich ab. Im Positionsangriff hingegen erarbeiteten sich die Bergischen gute Chancen, ließen aber auch die eine oder andere liegen.
„Wir haben insgesamt zu wenig herausbekommen“, fand Hinze, obwohl seine Mannschaft nach einer Viertelstunde 11:9 führte und nach einer Umstellung auf Lukas Stutzke mit Tom Bergner im Mittelblock und David Schmidt sowie Alexander Weck jeweils daneben mit 19:19 in die Pause ging. „Im Grundsystem war das alles nicht verkehrt, aber wir haben uns nicht oft genug belohnt“, sagte der Coach.
Nach Wiederanpfiff war es dann der Kontrahent, der richtig aufdrehte. GOG überzeugte. Mathias Gidsel, der bei den Olympischen Spielen als wertvollster Akteur des Handballturniers ausgezeichnet worden war, schaute zwar nur zu, doch auch der Rest des Teams ist stark besetzt. In Spielmacher Morten Olsen stand beispielsweise ein Silbermedaillen-Gewinner von Tokio auf der Platte. Darüber hinaus verfügt GOG über einige künftige Stars: Der 20-jährige Simon Pytlick agierte auf beiden Seiten des Feldes überragend, traf sechsmal und spielte einige Traumpässe im Tempospiel, von dem der BHC eine gute Viertelstunde in der zweiten Hälfte weggefegt wurde. Kreisläufer Lukas Jörgensen (22) traf sogar siebenmal.
„Es war schon toll, da zuzusehen“, schwärmte BHC-Geschäftsführer Jörg Föste angesichts der gegnerischen Qualitäten. „Da stehen herausragende Spieler auf dem Feld.“ Beim Stand von 24:33 nahm Sebastian Hinze eine Auszeit, in der er klare Worte fand. Der Trainer appellierte, die Aktionen mit Überzeugung durchzuführen. In der Folge riss sich seine Mannschaft, die sich bis dahin den Schneid hatte abkaufen lassen, noch einmal zusammen und gestaltete das Ergebnis mit 32:38 etwas freundlicher.
„In der zweiten Hälfte waren das zu viele Fehler im Tempospiel bei uns“, sagte Hinze. „Dazu haben wir nicht ins System gefunden und sind für Fehler gnadenlos bestraft wurden.“