Uellendahl-Katernberg: Im Bezirk folgen auf Ein- und Zweifamilienhäuser oft Mehrfamilienhäuser als Nachfolger Zahl der Wohneinheiten wächst

Uellendahl-Katernberg. · Gerade im Bereich Uellendahl-Katernberg wird viel gebaut. Zu viel, kritisieren Anwohner und oftmals auch Politiker.

Am Katernberger Schulweg 141, 143 und 143a baut ein Wuppertaler drei Häuser mit insgesamt elf Wohneinheiten. Sie sollen in drei Monaten fertig sein. Anwohner hatten wegen der Baugenehmigung gegen die Stadt geklagt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Gerade im Bereich Uellendahl-Katernberg wird viel gebaut. Zu viel, kritisieren Anwohner und oftmals auch Politiker. Nicht nur auf der „grünen Wiese“, auch wenn Vorhaben wie an der Holländischen Heide oder aktuell die Pläne für den August-Jung-Weg für viele Diskussionen sorgten. Immer wieder, so die Kritik, seien Häuser abgerissen und durch massivere Bauten ersetzt worden. Immer wieder wird vor einer „Verdichtung“ gewarnt. Ein subjektiver Eindruck oder lässt sich das belegen? Im Bezirk Uellendahl-Katernberg seien in den vergangenen zehn Jahren 44 Ein- und Zweifamilienhäuser vollständig oder teilweise abgerissen worden. In bisher 35 Fällen wurde neue Wohnbebauung auf den Grundstücken errichtet. Insgesamt sind so 122 Wohneinheiten entstanden. Diese Zahlen gehen aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Grünen in der Bezirksvertretung hervor.

Stadt versucht durch B-Pläne Einfluss zu nehmen

Doch wie begleitet die Verwaltung diesen Prozess, wollten die Grünen wissen. „Bei dem vom Gutachterausschuss dokumentierten Eigentümerwechsel gibt es weder Einflussmöglichkeiten noch -notwendigkeiten seitens der Stadtverwaltung“, heißt es in der Antwort an die Bezirksvertretung. Bei Neubauprojekten nach Abriss geben Bebauungspläne oder Paragraf 34 Baugesetzbuch den bauplanungsrechtlichen Rahmen für eine Neubebauung vor. Um „Fehlentwicklungen und städtebauliche Spannungen zu vermeiden“, so die Verwaltung, „erfolgt bei Bedarf die Steuerung durch Bauleitplanung“.

Im Bereich Katernberger Schulweg etwa versucht die Stadt zum Beispiel, über einen Bebauungsplan Einfluss zu nehmen. Ende vergangenen Jahres habe es dazu noch einen Termin für Anwohner gegeben, erklärt Marc Walter vom Bereich Stadtplanung. Viele hätten Sorgen geäußert, vor allem weil der B-Plan, aufgrund von Personalengpässen bei der Stadt auf Eis lag. Auch jetzt, räumt Walter ein, genieße der Plan für den Katernberg nicht allerhöchste Priorität. Die betreffende Mitarbeiterin müsse sich vorrangig um Kita-Projekte kümmern, etwa für die Scheidtstraße in Ronsdorf. „Aber“, betont Walter, für den Katernberg „brennt derzeit nichts an“. Bauvoranfragen und ähnliches, die zu „städtebaulichen Missständen“ führen würden, habe es nicht mehr gegeben. Auch, so Walter, weil potenzielle Investoren oder Bauherren wüssten, dass sie damit bei der Stadt nicht durchkämen – auch wenn der betreffende B-Plan noch nicht abgeschlossen sei.

Gebaut wird aktuell aber zum Beispiel am Katernberger Schulweg neben dem alten Schulungszentrum. Drei Häuser mit insgesamt elf Wohneinheiten entstehen dort. In drei Monaten soll das Projekt abgeschlossen sein, so der Investor gegenüber der WZ. Die Planung rührt noch aus einer Zeit vor dem B-Plan-Verfahren her. Trotzdem hatten Anwohner Anfang des vergangenen Jahres Klage gegen die Stadt wegen der Baugenehmigung eingereicht, diese aber nach WZ-Informationen zwischenzeitlich wieder zurückgezogen. Er habe allerdings auch Kompromisse eingehen müssen, so der Investor, dem auch das Schulungszentrum gehört. Wie es dort weitergeht, stehe noch nicht fest. Die Planungen liefen. Aktuell sind dort etwa 15 Flüchtlingskinder untergebracht.