Umbenennung des Von der Heydt-Preises war unnötig
Die Kommission „Kultur des Erinnerns“ nimmt ihr Votum von 2008 zurück. Aber „Eduard“ soll gestrichen bleiben.
Wuppertal. Die Kommission „Kultur des Erinnerns“ hat die Umbenennung des Eduard von der Heydt-Preises in „Von der Heydt-Preis“ neu bewertet. Nun kommt sie zu dem Schluss, dass die 2008 getroffene Entscheidung auf einem „ungesicherten Vorwurf“ beruht habe, nach dem der Elberfelder Bankier und Kunstsammler mit den Nazis kooperiert habe.
Nicht zuletzt ein zweitägiges Symposium im Historischen Zentrum brachte im vergangenen Jahr die Erkenntnis, dass der Bankier Mitläufer, aber nicht Täter gewesen ist. Er sei 1933 zwar in die NSDAP eingetreten, habe 1938 aber auch zu den ganz wenigen gehört, die wieder austraten.
Die Stiftung über fünf Millionen D-Mark von der Heydts für die Stadt Wuppertal und Werke aus dessen Besitz sind Basis der beträchtlichen Sammlung des Museums.
Aus der Entscheidung der Kommission leitet sich nicht die Forderung ab, den Preis abermals umzubenennen.
„Ich bin sehr froh, in einem Rechtskreis zu leben, in dem die menschliche Würde und die persönliche Integrität auch nach dem Tod geschützt ist“, sagte Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU) über die Entscheidung der Kommission unter der Leitung von Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD), die bei einer Gegenstimme der Linken zustande kam. ll