Uni-Professor: Ärger wegen AfD-Parteibuch

Kritiker fordern personelle Konsequenzen.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Das Datenleck am Rande des Parteitags der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in Stuttgart hat Folgen für einen Professer der Wuppertaler Universität. Durch die Sicherheitslücke waren die Mailadressen aller anwesenden Mitglieder veröffentlicht worden, darunter auch die des Physik-Professors Ronald Frahm von der Bergischen Uni. Die Aufregung folgte auf dem Fuße.

Am Sonntag ging beim Compliance-Beauftragten der Uni und bei der Gleichstellungsstelle eine Mail ein, in der personelle Konsequenzen für Frahm gefordert werden. Compliance-Stellen überwachen das Verhalten von Mitarbeitern im Hinblick auf Grundsätze, die sich eine Institution oder ein Unternehmen gegeben haben. Den Kritikern Frahms ist die Mitgliedschaft des Gelehrten in der AfD ein Dorn im Auge. Sie prangern an, dass sich Standpunkte der rechtskonservativen Partei nicht mit denen der Universität vereinbaren ließen.

Uni-Rektor Prof. Lambert T. Koch reagierte gegenüber der WZ gelassen auf die Vorwürfe. Dass Frahm seine Dienst-Email-Adresse für Privatzwecke genutzt habe, sei nicht in Ordnung. Das hätte er dem einsichtigen Kollegen auch mitgeteilt. „Und Parteien gegenüber verhält sich das Rektorat neutral, solange eine Partei nicht als verfassungsfeindlich eingestuft wird“, sagte Koch.

Prof. Frahm war am Montag nicht zu erreichen.