Auszeichnung Verband engagierte Zivilgesellschaft (VEZ) ehrt die Flüchtlingshilfe Sprockhövel mit dem NRW-Ehrenamtspreis

Sprockhövel · Den geflüchteten Menschen dabei helfen, auf eigenen Füßen zu stehen.

Die Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe freuen sich über den NRW-Ehrenamtspreis (v. l.): Kateryna Melnyk, Matthias Knuth, Miriam Venn, Roman Kosheliev, Akhmad Muzafarov und Andrea Matzle.

Foto: Flüchtlingshilfe

Bei einer festlichen Gala in Bochum ist die Flüchtlingshilfe Sprockhövel mit dem NRW-Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden. Unter dem Motto MachMit belegte sie den ersten Platz in der Kategorie „Humanitäre Hilfe/Flüchtlingshilfe“ und ist damit für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Beworben hatten sich 181 Projekte, 18 davon erhielten eine Auszeichnung.

Bei ihrer Bewerbung hatte die Flüchtlingshilfe den Namen ihres Treffpunkts MachMit als Motto gewählt, um so die Leitlinie ihrer Arbeit deutlich zu machen: Durch Mitmachen sollen Geflüchtete in die Lage versetzt werden, die eigenen Interessen selbst zu vertreten, Verantwortung auch für andere zu übernehmen, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren und gemeinsam mit den Einheimischen die Zukunft zu gestalten.

Soziale Aktivitäten zeichnen
die Flüchtlingshilfe aus

„Wir haben die typischen Angebote, die auch andere Flüchtlingshilfen haben. Doch was uns auszeichnet, sind die vielen sozialen Aktivitäten“, berichtet Miriam Venn von der Flüchtlingshilfe Sprockhövel. „Unser Ziel ist es, den Geflüchteten dabei zu helfen, auf eigenen Füßen zu stehen und sich einzubringen. Wir wollen die Leute motivieren und befähigen, für sich selbst sprechen zu können.“ So können die geflüchteten Menschen ihre eigenen Projekte entwickeln und Ideen einbringen.

„Wir unterstützen die Geflüchteten dabei, Teil der Gesellschaft zu werden und miteinander in Kontakt zu kommen.“ Dazu gehören auch gemeinsame Aktivitäten von Geflüchteten und Einheimischen. „Die Geflüchteten sind bei uns nicht nur Nutzer, sondern gestalten aktiv mit“, unterstreicht Miriam Venn.

Die rund 40 laufenden Projekte der Flüchtlingshilfe – oft von Geflüchteten selbst gestaltet und geleitet – überzeugten die international besetzte Expertenjury durch ihre Vielfalt. Sie reichen von Arbeits- und Wohnungsvermittlung über Sprachkurse, Feste und Ausflüge, Hobby- und Sporttreffs bis hin zu Patenschaften, Kleiderkammer oder Hilfsaktionen für die Ukraine.

Auch die Nachhaltigkeit der Arbeit von fast 300 Ehrenamtlichen machte Eindruck, immerhin ist die Flüchtlingshilfe Sprockhövel seit acht Jahren aktiv und hat immer wieder neue Ideen umgesetzt.

„Viele von unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind Geflüchtete“, berichtet Miriam Venn. „Sie leiten zum Beispiel Deutsch-Kurse oder Kurse in ihrer eigenen Sprache, Back- und Kochkurse und vieles mehr.“ Auch in der Vereinsarbeit der Flüchtlingshilfe Sprockhövel sind die geflüchteten Menschen aktiv. „Wir haben Geflüchtete im Vorstand, als Kassenprüfer“, erzählt Miriam Venn. „Inzwischen haben wir mehr Menschen mit Fluchthintergrund im Verein als ohne. Der Anteil liegt derzeit bei etwa 52 Prozent.“

Das Mitmachen bei den Angeboten der Flüchtlingshilfe sei nicht an eine Vereinsmitgliedschaft gebunden, betont Miriam Venn. „Wir haben ganz viele Ehrenamtliche, die uns unterstützen.“

Mit dem NRW-Ehrenamtspreis ist die Flüchtlingshilfe Sprockhövel für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Der Preis wird jährlich am Tag des Ehrenamts am 5. Dezember verliehen. Initiator und Träger des Preises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen sowie von Experten und Wissenschaftlern in Deutschland. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn. tö/Red

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