Verbraucherzentrale warnt vor falschen Energieberatern

An der Haustür betrügen angebliche Energieberater Flüchtlinge und Senioren.

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Wuppertal. Über mangelnde Beschäftigung können sich die Berater der Verbraucherzentrale Wuppertal nicht beklagen. 20 803 Anfragen von Ratsuchenden gab es allein im vergangenen Jahr. „In vielen Fällen war das Kind da leider schon in den Brunnen gefallen“, bedauert Marlene Pfeiffer, Leiterin der Beratungsstelle Wuppertal. Daher setzt die Verbraucherzentrale weiterhin besonders stark auf Information und Prävention. Die wöchentliche Kolumne in der Westdeutschen Zeitung, in der die Verbraucherzentrale zu aktuellen Themen, Fällen und Bedrohungen Tipps gibt, ist nur ein Beispiel.

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„Zurzeit sind wir besonders häufig mit Fällen beschäftigt, in denen Kunden von vornehmlichen Energieberatern über den Tisch gezogen werden. Es gibt Fälle, in denen der neue Energieversorger unter gleichem oder ähnlichem Namen auch noch einen neuen Handyvertrag anbietet. Da werden Dinge vermischt, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Spätestens dann sollte man hellhörig werden“, sagt Marlene Pfeiffer.

Marlene Pfeiffer, Leiterin der Beratungsstelle Wuppertal

Grundsätzlich warnt die Verbraucherzentrale vor Haustürgeschäften, bei denen ein Zeitdruck durch Sonderangebote aufgebaut wird. Auch per Telefon versuchen Anbieter, die Kunden zum Wechsel des Strom- und Gasanbieters zu überreden. Wer geprellt wurde, der sucht rechtlichen Rat in der Beratungsstelle. „Wir bitten alle Betroffenen, sich bei uns zu melden, denn dann können wir diese Fälle gebündelt an die Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf weiterleiten. „Für gerichtliche Auseinandersetzungen brauchen wir möglichst viele Fälle, um die Erfolgschancen bei einem Verfahren gegen ein Unternehmen zu erhöhen.

Dass zurzeit so viele Betrüger an den Haustüren unterwegs sind und nach neuen Opfern suchen, liegt auch daran, dass sie Flüchtlinge und Migranten als leichte Opfer sehen. So werde in Verkaufsgesprächen gerade bei Flüchtlingen und Neuankömmlingen, die ihre erste eigene Wohnung bezogen haben, Druck aufgebaut und mit rechtlichen Konsequenzen gedroht. „Als neue Zielgruppe geraten sie ins Fadenkreuz unseriöser Anbieter, weil sie oft aus Unerfahrenheit überflüssige Verträge abschließen“. Gerade bei Handyverträgen setzten Betrüger den Hebel an, da sie um die Bedeutung des mobilen Telefons für die Flüchtlinge wüssten.

Das Team an der Schloßbleiche: Neben der Leiterin Marlene Pfeiffer arbeiten folgende Berater in der Beratungsstelle an der Elberfelder Schloßbleiche 20 mit: Michelle Schüller und Angelika Thalmann (Verbraucherberatung), Werner Bergmann (Schuldnerinsolvenzen), Heike Obereiner (Schuldnerinsolvenzen und Beraterin Energiearmut), Jochen von Köller (Berater Energiearmut), Anne Wormland-Ciechanowicz (Umweltberaterin) und Stefan Bürk (Energieberater). Unterstützt werden sie von Claudia Krämer und Bettina Bender in der Organisation und Bildungstrainerin Christine Schuhenn.