Verkaufsoffener Sonntag: Warme Kleidung — heiß begehrt
Ansturm auf die Innenstädte am Samstag und am verkaufsoffenen Sonntag.
Wuppertal. Der Wintereinbruch und die ersten tanzenden Schneeflocken haben an diesem Wochenende so manchen Einkaufsplan durcheinander gewirbelt. Insgesamt dürften aber sowohl die Käufer in den Innenstädten als auch die Geschäftsleute mit dem Verlauf des ersten Adventswochenendes und dem verkaufsoffenen Sonntag in Elberfeld und Barmen zufrieden gewesen sein.
„Warme Kleidung war am Wochenende sehr gefragt. Man merkt es schon, wenn die Menschen kalte Hände und Füße bekommen“, sagt Jos Coenen, Chef der Galeria Kaufhof und Mitglied der IG 1. Die gleiche Beobachtung machte Katrin Becker, Center-Managerin der City-Arkaden, die von einer sehr guten Besucherfrequenz auch am Sonntag sprach. „Ich hatte am Sonntagmorgen mit dem Blick auf die Schneelage in Cronenberg und Ronsdorf noch Bedenken, aber das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet“, so Katrin Becker.
Wetterfühliger scheinen die Besucher in Barmen zu sein. Mathias Wewer von der IG Barmen war mit dem Verlauf der Geschäfte am Samstag zwar sehr zufrieden, glaubt aber, dass die nasskalte Witterung am Sonntag doch den einen oder anderen Passanten von einem Bummel über den Werth oder die anderen Einkaufsstraßen der Barmer City abgehalten hat. „Wir haben das Niveau des verkaufsoffenen Sonntags im vergangenen Jahr nicht ganz erreicht“, schätzt Wewer den Verlauf ein. Jos Coenen sieht hingegen für Elberfeld das Ergebnis des Vorjahres in etwa erreicht.
Vor Ort erscheint die Lage dann auch durchaus betriebsam. „Altes Haus, was machst du denn hier?“, ruft ein Passant quer über die Straße. Die Antwort klingt so banal wie logisch: „Geld ausgeben.“ Schon zur Mittagszeit drängen sich auf dem Werth die Menschen, nur kurz irritiert durch kalte Niederschläge. Probates Mittel, um Käufer in den Bann zu ziehen: 20 Prozent Rabatt. Mit diesem Lockangebot holt Haschi ebenso wie Ara Sport das Publikum in die Läden.
Dagmar Glashoff wäre ohnehin gekommen, denn „mir ist Barmen lieber als Elberfeld“. Die Parkplatzsuche sei „im zweiten Stadtzentrum“ nicht so aufreibend, findet sie und fügt hinzu, dass der drohende Niedergang in Barmen offenbar gestoppt werden konnte. „Inzwischen haben hier wieder einige schöne kleine Läden eröffnet, in denen man auch ausgefallene Dinge bekommt. Rosenheim zum Beispiel.“
„Haben Sie Fantasie?“, wendet sich derweil eine Elberfelder Kundin hilfesuchend an den Betreiber eines Weihnachtsmarktstandes. Die Gravur auf einem Armreif soll „irgendwas mit Uschi“ enthalten, aber was genau? Wo guter Rat teuer ist, helfen die Elberfelder Geschäftsleute bereitwillig nach. Der Lohn dafür sind gut gefüllte Einkaufsstraßen.
Rabatte werden freilich auch dort eingeräumt, um den Umsatz zu fördern. Die Rechnung scheint aufzugehen. An vielen Kassen herrscht Gedränge, muss sich der zahlungswillige Kunde auf Wartezeiten einrichten.
Neben warmer Kleidung stehen gerade auch die typischen Weihnachtsartikel wie Süßigkeiten und Christbaumschmuck hoch im Kurs. Auch in Drogerien und Parfümerien sind die Gänge dicht besetzt mit interessierten Kunden, die den Hals nach fachkundigem Personal recken.