Versprochen: 2013 wird der nasse Bahnhofs-Tunnel saniert

Die chronisch feuchte Unterführung ist schon seit vielen Jahren ein Ärgernis — und eine unendliche Geschichte für gut 10 000 Bahnreisende pro Tag.

Wuppertal. Was lange währt, wird endlich trocken. Davon geht zumindest der Wuppertaler Landtagsabgeordnete Dietmar Bell (SPD) mit Blick auf den baufälligen Fußgängertunnel am Barmer Bahnhof aus: Nach Gesprächen mit der Bahn kündigt Bell nun das — aus seiner Sicht finale — Kapitel einer unendlichen Geschichte an, in der Feuchtigkeit, Rostwasser und fehlendes Geld tragende Rollen spielen. 2013 soll demnach die Sanierung beginnen.

In den vergangenen zehn Jahren hat die WZ die Zustände am Barmer Bahnhof wiederholt zum Thema gemacht — und auch am WZ-Mobil gab es im Oktober vergangenen Jahres noch einmal Klartext von Bürgern, Geschäftsleuten und Vereinen: Wie kann es sein, dass die Eingangshalle und der Vorplatz mit großem Engagement der Stadt und privater Investoren auf Vordermann gebracht wird, während der Tunnel selbst marode bleibt?

Erschwerend kommt in diesem Fall hinzu, dass in der Unterführung bereits gearbeitet, die weitere Sanierung aber erst einmal wieder auf Eis gelegt wurde. Das Problem liegt — im wahrsten Sinne des Wortes — im Gleiskörper über dem Tunnel: Dessen Tröge sind schon seit Jahren undicht, so dass von oben Feuchtigkeit in die Unterführung eindringen kann und als Rostwasser unter Tage ankommt.

Nach eigenen Angaben hat die Bahn im Jahr 2009 bereits etwa 80 000 Euro in erste Bauarbeiten investiert und eine Abdichtung mit Spezialgel an einem der Gleis-tröge erprobt. „Wir müssen jetzt sehen, wie sich das entwickelt“, hieß es seinerzeit auf WZ-Nachfrage von der Bahn.

Viele Wassertropfen später soll der Fußgängertunnel in absehbarer Zeit abgedichtet und saniert werden. Wie berichtet, nutzen ihn gut 10 000 Bahnkunden pro Tag, und auch Bell hebt die zentrale Bedeutung gerade dieser Unterführung hervor. Seinerzeit sprach die Bahn davon, den Tunnel in zwei Bauabschnitten für etwa 200 000 Euro sanieren zu müssen. Konkretes zu den Kosten gab es gestern auf WZ-Nachfrage allerdings nicht. Fakt ist, so ein Bahnsprecher, dass die Bauarbeiten im Frühjahr beginnen, „wenn das Wetter beständiger ist.“

Geplant ist, das Abdichtungsgel im Injektionsverfahren in den Gleistrog zu pumpen, ohne das Gleisbett selbst abtragen zu müssen. „Das wäre sonst mit Umleitungen und Ausfällen verbunden“, so die Bahn. Die Abdichtungsarbeiten sollen innerhalb weniger Tage erledigt sein — und den Tunnel auf Dauer trocken legen. Undicht werden die Gleiströge durch die tägliche Belastung im Zugverkehr — mit großen Gewichten und Erschütterungen bei den Durchfahrten.