Feuerwehr Viel Lob für die Feuerwehrleute - und ein Hilferuf an die Politik
Bei der Veranstaltung zum Jahresabschluss der Feuerwehr wurden auch zwei Firmen ausgezeichnet.
Veraltete Fahrzeuge, heruntergekommene Gebäude, immer mehr organisatorischer Aufwand: Die Jahresabschlussveranstaltung von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr nutzte Guido Blass, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Es gab aber auch viel Lob für die Feuerwehrleute, Ehrungen für langjährige Mitglieder und für Unterstützer.
In der Kantine des Unternehmens Axalta blickten am Freitag rund 100 Feuerwehrleute auf das Jahr 2018 zurück. Feuerwehrchef Ulrich Zander und Oberbürgermeister Andreas Mucke erinnerten an die größten Einsätze des Jahres: den Starkregen am 29. Mai, die Explosion eines Hauses im Juni und den trockenen Sommer, in dem Feuerwehrleute Stadtbäume wässerten.
Lob für das Engagement bei
und nach dem Starkregen
Oberbürgermeister Mucke lobte insbesondere das Engagement beim Starkregen und in den Tagen danach: „Nur durch Ihren Einsatz konnte das Geschehen einigermaßen gemeistert werden.“ Er habe am 29. Mai die Feuerwehrleitstelle besucht und am 30. erneut und dabei wieder die Feuerwehrleute vom Vortag getroffen: „Das zeigt die grenzenlose Bereitschaft zu helfen.“ Dafür gebühre den Feuerwehrleuten großer Dank.
Auch Ulrich Zander blickte auf diese Einsätze zurück. Darüber hinaus zeigte er sich zufrieden mit der auf insgesamt 1200 gestiegenen Mitgliederzahl der Freiwilligen Feuerwehr. Er wies auf die gewachsene Zahl der Einsätze pro Löschzug hin: Sie hätten 2018 bei 200 gelegen, bei einigen auch 300 oder fast 400. Er musste auch einräumen, dass einige geplante Erneuerungen von Gebäuden sich weiter verzögern.
Neubauten der Gerätehäuser lassen auf sich warten
Diese und andere Mängel kritisierte auch der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Guido Blass. Dafür nutzte er einen besonderen Kniff: Er berichtete von einem kürzlich beschlossenen neuen Konzept, das Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr mit einer langen Liste von Maßnahmen zu stärken – unter anderem durch Servicedienste der Berufsfeuerwehr für die freiwilligen Kameraden, durch stärkere Integration der Freiwilligen Feuerwehr in organisatorische Abläufe der Berufsfeuerwehr, durch eine Anpassung der Ausbildung sowie durch höhere Aufwandsentschädigungen. Das Konzept gibt es – aber nicht in Wuppertal, sondern in Köln, erhöhte Aufwandsentschädigungen – angepasst an die der Stadtverordneten und Bezirksvertreter – zahlt die Stadt Dortmund.
Dann führte Guido Blass die zahlreichen Probleme in Wuppertal auf: die Neubauten der Gerätehäuser in Dornap, Vohwinkel und Cronenberg, die auf sich warten lassen. Mit Blick auf den Neubau in Ronsdorf sagte er, es sei „beschämend“, dass der einzige aktuelle Neubau in Wuppertal durch den Förderverein des Löschzugs finanziert werde.
Er verwies auf das Alter der Einsatzfahrzeuge und der zugehörigen Technik – Veteran ist das 36 Jahre alte Tanklöschfahrzeug in Herbringhausen, sowie die stockende Neubeschaffung. Er erinnerte an die gestiegene Zahl der Sturmeinsätze, für die es an ausgebildetem Personal fehle. Er bat die Politiker, ihnen die Probleme genauer vorstellen zu können und mahnte eindringlich: „Sie müssen jetzt handeln. Stellen Sie Geld zur Verfügung!“
Auszeichnung für
zwei Unternehmen
Es folgte die Auszeichnung von zwei Unternehmen für die Unterstützung der Feuerwehr: Andreas Groß nahm Urkunde und Plakette „Partner der Feuerwehr“ für die Maschinenfabrik Heinz Berger in der Kohlfuhrth entgegen, Hendrik Kücke für den Schilderproduzenten Klar in Dönberg. Beide Firmen stellen unter anderem Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst frei und Gelände für Übungen zur Verfügung. Zum Schluss gab es Urkunden und Ehrennadeln für langjährige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sowie Lehrgangsbeste.