Viele Nationen fiebern mit
Die größte Fan-Mannschaft der Stadt hat die Türkei, die kleinste Island.
Wuppertal. Wie weit kommt die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-EM in Frankreich. Übersteht sie die Gruppenphase? Schafft sie das Minimalziel Halbfinale? Steht sie im Finale? Doch die Stimmung unter den Fußballfans in Wuppertal hängt nicht allein vom Abschneiden des amtierenden Weltmeisters ab, sondern auch davon, wie der Ball bei den europäischen Nachbarn läuft.
Schließlich leben Menschen aus allen 24 teilnehmenden Ländern in Wuppertal und fiebern in ihrer neuen Heimat mit ihren Stars. Laut der Bevölkerungsstatistik dürfte die türkische Mannschaft nach dem deutschen Team die meisten Fans in Wuppertal aufzubieten haben.
In Wuppertal (Stand 31. Dezember 2015) leben 17 694 Türken, 6755 haben die doppelte Staatsbürgerschaft und werden deshalb vermutlich auch der deutschen Mannschaft mit Mesut Özil oder Emre Can die Daumen drücken.
Die Polen stellen in Wuppertal mit 17 049 die drittgrößte Gruppe. Aufeinander treffen Deutschland und Polen am 16. Juni, dem zweiten Spieltag der Vorrunde. Bei 12 475 Wuppertalern müssten an diesem Tag theoretisch zwei Herzen in einer Brust schlagen, denn sie haben sowohl die deutsche als auch die polnische Staatsbürgerschaft.
Der deutsche Angstgegner bei großen Fußballturnieren kommt bekanntlich aus Italien. 9000 Italiener, davon 2929 mit doppelter Staatsbürgerschaft, fiebern einem möglichen Klassiker schon im Viertelfinale entgegen.
Deutlich weniger Personen kommen aus den anderen Teilnehmerländern. Einige Beispiele: aus Rumänien 3166, aus Russland 3245, aus der Ukraine (Gruppengegner) 1714, aus Kroatien 1400, aus Spanien 1248, aus Albanien 729 und aus dem Kosovo 991. Aus dem Gastgeberland Frankreich sind 633 Personen in Wuppertal registriert. Das liegt in der Größenordnung von Österreich (735) und Ungarn (490).
Die Schweiz bringt es immerhin auf 338 potenzielle Fans. Angaben zum Gruppengegner Nordirland kann die Statistikstelle der Stadt nicht machen. Der Zahl der Nordiren fließt in die der 475 Briten ein. Dem steht eine relativ kleine Gruppe von 67 Iren gegenüber.
Bei einigen Nationen dürfte es bei der Bildung eines Autokorsos knapp werden: Die drei in Wuppertal registrierten Isländer würden zur Not bei der Siegesfeier in ein Taxi passen. Belgier (176), Schweden (67) und Portugiesen (330) haben zwar sehr starke Mannschaften, aber zahlenmäßig ist ihr Anhang in Wuppertal nicht besonders stark vertreten.