Meinung Visionen sind (un)gesund
Manche in der Stadt träumen von Großem: Eine Seilbahn vom Döppersberg nach Küllenhahn soll es sein, eine Bundesgartenschau mit einer atemberaubenden Brücke zwischen Königs- und Kaiserhöhe, eine neue Spielstätte und mehr für das Tanztheater Pina Bausch - Visionen einer Stadt für eine Stadt.
Sie sind, anders als Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt glaubte, kein Grund zum Arzt zu gehen. Eigentlich.
An einem Tag, an dem der Schuldezernent freudestrahlend seinen 45-Millionen-Euro-Plan für die 7. Gesamtschule präsentiert, muss der Kämmerer mitteilen, dass sich ein mit sieben Millionen Euro geplantes Minus mehr als verdoppelt. Warum? Weil überwiegend nicht sonderlich gut bezahlte Mitarbeiter im Rathaus in Zukunft ein wenig besser bezahlt werden müssen. Und schon schlagen die Buchhalter Alarm. Das ist die Basis, auf der Wuppertal seine Zukunft baut.
Die Schule wird der zuständige Beigeordnete Stefan Kühn irgendwie finanziert bekommen. Das schafft er schließlich immer.
Für alles andere braucht Wuppertal endlich den ideologiefreien Schulterschluss aller Vernunftbegabten, damit Visionen in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden können. Sonst machen sie eine Stadt krank.