Baustellenärger Freibad zieht eine positive Saisonbilanz

Vohwinkel. · Betreiber zählten 25 000 Badegäste. Jetzt wollen sie dem Freibad Eckbusch helfen.

 Trotz der anfänglichen Bedenken konnten die Freibadbetreiber noch 25 000 Badegäste verzeichnen.

Trotz der anfänglichen Bedenken konnten die Freibadbetreiber noch 25 000 Badegäste verzeichnen.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Für das Freibad Eckbusch ist es bitter. Wie berichtet verhagelt der gerade festgestellte Schaden am Filter dem dortigen Förderverein den eigentlich erfreulichen Saisonabschluss. Rund 100 000 Euro müssen für die Komplettsanierung in den nächsten Wochen aufgebracht werden. Gelingt das nicht, ist die Wiedereröffnung im kommenden Jahr gefährdet.

Wie schnell eine defekte Technik dem Badebetrieb einen Strich durch die Rechnung machen kann, mussten im Sommer bereits die Ehrenamtler des Vohwinkeler Freibads erfahren. Auch hier quittierte die Filteranlage den Dienst – und das kurz vor Saisonbeginn. Mit großem Einsatz der freiwilligen Helfer und Unterstützung von Sponsoren gelang es, die Anlage in nur vier Wochen zu sanieren. Die verspätete Eröffnung konnte dann durch das extrem sonnige Wetter des diesjährigen Sommers ausgeglichen werden. Laut Förderverein besuchten insgesamt knapp 25 000 Gäste das Freibad im Stadtteil. „Das ist ein sehr positives Ergebnis, aber wir haben auch riesiges Glück gehabt“, sagt Sven Berge von der Betreibergesellschaft. Ein wesentlicher Faktor sei die Möglichkeit der Sanierung gewesen.

Ursprünglich war der Förderverein von einem kompletten Austausch des Filters ausgegangen. Das hätte inklusive aller baulichen Maßnahmen nicht nur immense Kosten verursacht, sondern die Saison auch weit in den Sommer hinein verschoben. Eine genaue Prüfung zusammen mit Experten der Stadt hatte dann ergeben, dass eine Reparatur doch möglich war. Ein Spezialbetrieb aus Norddeutschland nahm sich den Filter vor. Zunächst war eine gründliche Reinigung per Sandstrahl notwendig. Anschließend mussten Staub und Chloride gewissenhaft entfernt werden. Nach den Vorarbeiten wurde der Filter schließlich selbst saniert. Dabei kamen etliche 25-Kilo-Säcke Kies zum Einsatz, die als Filtermasse dienen. Im Vorfeld hatten die Mitglieder des Fördervereins den maroden Filterboden bereits in Eigenleistung gesäubert. „Das war echte Knochenarbeit und wir haben knietief im Dreck gestanden“, berichtet Sven Berge. Der Lohn für soviel Mühe war dann die Freibaderöffnung rechtzeitig zur rekordverdächtigen Hitzewelle des vergangenen Sommers.

Am Eckbusch ist die gleiche Firma für die Sanierung zuständig

Zeitweise war der Andrang so groß, dass die beliebte Einrichtung kurz vor einer Schließung wegen Überfüllung stand. Die entsprechenden Einnahmen kann der Förderverein gut gebrauchen, immerhin hat die Filtersanierung zusammen mit dem Abpumpen des alten Materials rund 36 000 Euro gekostet. Dafür funktioniert die Technik jetzt wieder. „Es läuft alles reibungslos“, sagt Sven Berge. In den kommenden Wochen muss allerdings noch ein Defekt an der Zuleitung beseitigt werden. Auch eine Instandsetzung des Babybeckens steht an. Den finanziellen Aufwand dafür schätzen die Betreiber auf rund 8000 Euro. Sie betonen, dass der Weiterbetrieb nur durch das Zusammentreffen glücklicher Umstände möglich und alles andere als selbstverständlich sei. „Es war haarscharf, wäre es anders gelaufen, hätten wir im nächsten Jahr nicht aufmachen können“, betont Sven Berge.

Er und seine Mitstreiter stehen in engem Kontakt mit den Ehrenamtlern am Eckbusch. „Die Situation dort ist ähnlich, wir geben unsere Erfahrungen gern weiter“, so Berge. So ist am Eckbusch dieselbe Spezialfirma wie in Vohwinkel tätig.