Vor 40 Jahren wurde das Mütterwerk amtlich
Seit 1976 darf die heutige evangelische Familienbildungsstätte offiziell weiterbilden.
Wuppertal. Nähen, kochen oder Spielgruppe: Schon seit 1962 gab es in der Mütterschule des Kirchenkreises Barmen Kurse für evangelische Frauen, die sich für Erziehung, Haushaltsführung und Kreatives interessierten. Im November 1976 erhielt die Mütterschule die offizielle Anerkennung des Landes als Weiterbildungseinrichtung.
Vor 40 Jahren hatte sie ihren Sitz an der Zeughausstraße. Unterrichtet wurde dort und an der Zwinglistraße. Inzwischen ist aus der Mütterschule die evangelische Familienbildungsstätte (eFaBi) geworden, die zur Diakonie gehört. Vor vier Jahren ist die Bildungsstätte umgezogen und hat ihren Hauptsitz nun an der Nesselstraße. Die Angebote, die sich inzwischen an Menschen jeden Alters und egal welchen Glaubens richten, finden jedoch über das ganze Stadtgebiet verteilt statt — vorwiegend in Gemeinde- und Familienzentren.
Männer interessieren sich häufiger für Kochkurse
Gudrun Winkels-Haupt ist seit vier Jahren die Leiterin der eFaBi. Früher, als ihre Kinder klein waren, hat sie selbst Kurse für Mütter gegeben. Damals hat sie die Bedürfnisse junger Familien kennengelernt. Heute ist Gudrun Winkels-Haupt Großmutter und ihre Lebenserfahrung fließt in die Planung und Konzeption neuer Bildungsangebote für alle Wuppertaler ein. So entwickelt sich das Kursprogramm der eFaBi stetig weiter.
„Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass sich immer mehr Männer für Kochkurse interessieren“, berichtet Gudrun Winkels-Haupt. Daher stehen im Programm unter dem Stichwort „Kochen im Tal“ Kurse, die auch die männlichen Hobbyköche ansprechen. „Schnelle vegetarische Küche für jeden Tag“ (16. September), „Zum Fingerschlecken...“ (21. September) oder ausgefallenes wie „Kaninchen nach Baskenart“ (9. September) sind nur drei Beispiele.
Obwohl der Anteil der Teilnehmer immer größer wird, sind es doch überwiegend Frauen, die sich bei der Familienbildung anmelden. „In den Eltern-Kind-Kursen sind es sogar rund 80 Prozent“, sagt die eFaBi-Leiterin. Dabei hießen diese Angebote schon seit Jahren nicht mehr „Mutter-Kind-Kurs“, damit sich auch die Väter angesprochen fühlten.
Wichtig bei diesen Kursen, zu denen Formate wie das Prager Eltern-Kind-Modell (Pekip, siehe Artikel rechts) oder „Delfi“ gehören, seien häufige Starttermine, hat Gudrun Winkels-Haupt festgestellt: „Die Eltern wollen möglichst direkt in einen Kurs einsteigen und nicht lange warten.“ Darauf und auf den Wunsch nach maximal zehn Terminen in einem Modul habe die evangelische Familienbildung reagiert.
Auch auf die zunehmende Zahl ausländischer Eltern würde eingegangen: Im September starten gemeinsame Kurse für Eltern und Kinder, die Deutsch sprechen, und solchen, die es lernen wollen, kündigt Winkels-Haupt an.
Ebenfalls neu sind im Bereich der Erwachsenenbildung kostenlose Trainings zum „Verhalten in Gefahrensituationen“. Für den Kurs am 10. November im Stadtteilzentrum Wiki in Wichlinghausen sind noch Plätze frei.
Informationen zum Programm der evangelischen Familienbildungsstätte gibt es unter Telefon 4795760 oder im Internet unter
efabi-wuppertal.de