Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um das Thema „Was gehört ins Abwasser, was nicht?“ gab die Umweltberatung der Verbraucherzentrale gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Wasser und Abwasser in Wuppertal (WAW) am Montag an ihrem Informationsstand auf dem Von-der-Heydt-Platz. Sie bildeten damit den Auftakt der Wuppertaler Wasserwoche, in der die Stadt bis zum Weltwassertag am 22. März gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern ein Veranstaltungsprogramm für verschiedene Zielgruppen anbietet.
„Mit unserem Informationsstand wollen wir heute vor allem sensibilisieren“, sagt Lisa Barthel von der Umweltberatung der Verbraucherzentrale. Viele Produkte würden viel zu leichtfertig in die Toilette, die Spüle oder auch durch den Gully vor der Haustür entsorgt werden. „Viele handeln nach dem Motto ‚Aus den Augen, aus dem Sinn‘ und werfen Dinge in die Toilette, die dann zu Problemen in den Kläranlagen führen.“ Medikamente, Hygieneartikel wie Tampons und Binden und auch Haare führten zu Verunreinigungen und Verstopfungen.
Auf biologische Herkunft
von Waschmitteln achten
Die Umweltberaterin warnt in der Folge auch vor Mehrkosten für den Verbraucher, weil in den Klärwerken mehr Arbeitsschritte zur Reinigung benötigt würden. Ausschließlich normales Toilettenpapier sei in der Toilette „geduldet“, weil es dünn genug sei, um sich aufzulösen und keine Verstopfungen zu verursachen. Auch Feuchttücher würden sich häufig in den Becken der Kläranlagen sammeln oder die Rohre verstopfen, die in der Folge komplett ausgebaut und gereinigt werden müssten. Bis auf das gebräuchliche Toilettenpapier sollten alle übrigen Abfallprodukte stets im Haus- beziehungsweise Restmüll entsorgt werden.
Hilfreich sei es auch, auf die biologische Herkunft von Reinigungs- und Waschmitteln zu achten, rät Monika Schumann vom WAW. Tenside, Phosphate und weitere schädliche Inhaltsstoffe würden sonst ebenfalls in den Wasserkreislauf gebracht werden. Eine sparsame Anwendung sei da generell der richtige Weg.
Trotz der Warnung vor gesundheitsschädlichen und auch hormonellen Inhaltsstoffen, die durch unrechtmäßig entsorgte Medikamente ins Abwasser gelangten, sei das Leitungswasser uneingeschränkt zu empfehlen, betont Lisa Barthel. „Das Trinkwasser wird ständig kontrolliert und kann jederzeit und ohne Bedenken konsumiert werden. Hinzu kommt auch der ökologische Effekt, weil keine Plastikflaschen gekauft und nach Hause transportiert werden müssen.“ Die angesprochenen Hormone seien in so geringen Mengen im Trinkwasser enthalten, dass sie zu vernachlässigen seien. „Da gibt es andere Lebensmittel, die weitaus stärker belastet sind.“ Folglich seien auch Wasserfilter für zu Hause unnötig. Diese seien zudem anfällig für Keime.
Auch außerhalb der eigenen vier Wände sollte auf eine ordnungsgemäße Entsorgung von Abfallprodukten geachtet werden. So sollte in den Gully vor der Haustüre nicht das dreckige Putzwasser geschüttet werden, das erst im Regenkanal und anschließend in der Wupper lande. „Mitsamt aller benutzten Reinigungsmittel landet das dreckige Wasser dann in den öffentlichen Gewässern“, sagt Monika Schumann. Besonders dramatisch seien auch die vielen Zigarettenkippen, die immer noch in Gullys entsorgt würden. Die enthaltenen Giftstoffe und das Mikroplastik gingen ebenfalls in die Gewässer über. „Es dauert Jahre, bis sich so etwas abgebaut hat.“
In dieser Woche können sich Interessierte auf weiteren Veranstaltungen rund um das Thema (Ab-)Wasser informieren. Am Dienstag, 18. März, gibt der Wupperverband von 11 bis 14 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz Tipps zur Eigenvorsorge bei Hochwasser und Starkregen. In den kommenden Tagen werden Einblicke in den Hochwasserschutz am Mirker Bach und eine Führung durch die größte Kläranlage des Wupperverbands angeboten. Am Freitag eröffnet die Ausstellung vom smart.lab zum Smart City Kernprojekt „Digital Zwilling“, das Hochwasser in den Fokus nimmt, bevor sich Interessierte bei einem Stadtspaziergang auf die Spuren des Wassers begeben können.
Der Wupperputz am Samstag, 22. März, bildet das Finale der Wuppertaler Wasserwoche. Viele Stadtteilbibliotheken bieten außerdem über die Woche verteilt verschiedene Vorleseaktionen an. Mehr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind nachzulesen unter