Abzocke? Weiterer Parkärger mit den Stellplätzen an der Wuppertaler Friedrich-Ebert-Straße 154

Wuppertal · Eine Wuppertalerin spricht von kaum lesbaren Schildern.

Die Beschilderung auf dem Parkplatz befindet sich offenbar nicht im besten Zustand.

Foto: Karen Gütebier

Nachdem die Solingerin Silvia Barbera jüngst ihren Ärger mit einem Knöllchen vom Parken auf der Fläche an der Friedrich-Ebert-Straße 154 der WZ geschildert hat, meldet sich nun eine Wuppertalerin und berichtet von merkwürdigen Verhaltensweisen der dort zuständigen Parküberwachungsfirma.

„Anfang Februar fuhr ich auf den zu diesem Zeitpunkt stark frequentierten Parkplatz“, erzählt Karen Gütebier. Sie machte demnach einem Krankentransport Platz, der dort rangierte, und übersah dabei Hinweisschilder auf dem Parkplatz. „Da ich das abgefahrene Kfz-Kennzeichen auf dem Parkplatz weder beim Einparken noch beim Aussteigen gesehen hatte, habe ich fälschlicherweise einen reservierten Praxisparkplatz blockiert“, räumt sie ein. Nach einem knapp 15-minütigem Einkauf hatte sie eine Zahlungsaufforderung von 55 Euro am Fahrzeug. „Der Parkplatzwächter stand noch direkt bei meinem Wagen. In der Annahme, die Sache sei geklärt, schickte ich eine E-Mail mit Kopie der Einkauf-Quittung an die ICE-Parküberwachung und dachte, damit sei die Sache erledigt“, so erinnert sie den Vorfall. Doch da hatte sie sich offenbar getäuscht: Weitere Zahlungsaufforderungen folgten, sie legte Widerspruch ein wegen undeutlicher Beschilderung, so ging es eine Weile weiter. „Mittlerweile habe ich einen Anwalt eingeschaltet“, sagt Gütebier. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) am Eingang des Parkplatzes seien sehr klein gedruckt und enthalten kein allgemeines Parksymbol, so schildert sie die Situation. Weitere deutliche Schilder seien lediglich an der Hauswand installiert – aber unübersichtlich, da zwischen Firmenschildern angebracht. „Die sind beim Einparken nicht direkt sichtbar und können von Passanten verdeckt werden“, so Gütebier. Der Stellplatz, auf dem sie ihr Fahrzeug seinerzeit parkte, sei mit einem abgefahrenen Kfz-Kennzeichen markiert, das in der Reihe der Fahrbahnmarkierung kaum erkennbar sei.

Karen Gütebier zweifelt an der guten Absicht der Parkfirma

Sie ist der Überzeugung: „Wäre es der Parküberwachung darum gegangen, die reservierten Parkplätze tatsächlich frei zu halten, müssten größere und gut lesbare Hinweisschilder auf dem Parkplatz und den Stellplätzen direkt angebracht sein. Daher liegt der Verdacht doch nahe, dass es sich um eine systematische Abzocke handelt“, urteilt Gütebier. Silvia Barberas Fall, über den die WZ vor rund anderthalb Wochen berichtete, stellte sich etwas anders dar. Anfang Mai hatte sie ihren Wagen auf dem besagten Parkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße 154 abgestellt, wo sich ein Tedi-Discounter befindet. Sie spricht von fünf Minuten, die sie dort gestanden habe. Dann sei sie gleich weiter gefahren. Nicht ahnend, was ihr dann Anfang Juni in den Briefkasten flattern würde: eine Rechnung des Unternehmens ICE-Parküberwachung über 55 Euro für unerlaubtes Parken plus sieben Euro Halterermittlungskosten plus 5,50 Mahnkosten – in Summe also 67,50. Doch dabei blieb es nicht. Ein Inkassounternehmen hat die Einforderung der Rechnung für die ICE-Parküberwachung übernommen. Mittlerweile beläuft sich die Rechnung mitsamt allen Kosten für Barbera auf 115,52 Euro. Ihre Rechtsschutzversicherung nutzt ihr hier nichts, wie sie der WZ mitteilte . „Ich werde das also bezahlen müssen.“ Die Firma ICE-Parküberwachung hat sich der WZ gegenüber noch nicht zu ihrer Vorgehensweise geäußert.