Welttheatertag: Spektakel in Wuppertal
Solidaritätsaktion: 50 Bühnen wollen am Samstag, 27. März, ein Zeichen setzen.
Wuppertal. Verzweiflung? Trotz? Oder Zwangsoptimismus? Die Stimmung an den Wuppertaler Bühnen bringt Dramaturg Sven Kleine viel eher auf diesen Nenner: "Wir wollen zeigen, dass wir mit unserem Programm auf dem richtigen Weg sind." Und wann könnte man das besser signalisieren als am Welttheatertag?
Die drohende Schließung des Schauspielhauses lässt das Team nicht in Lethargie verfallen. Im Gegenteil. Derzeit wird mit Hochdruck am Programm zum Welttheatertag gefeilt. Dass ihn die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein schwerpunktmäßig in Wuppertal feiert, freut (nicht nur) Kleine. "Es wird ein großes Spektakel", verspricht der Dramaturg mit Blick auf den 27.März. Fest steht bereits, dass eine festliche Abendveranstaltung der krönende Abschluss eines Tages werden soll, den die Intendantengruppe ausrichtet. Erfolgreich getrommelt hat sie schon: Vertreter von insgesamt 50 Bühnen reisen aus ganz Deutschland an, um Theater zu machen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen - quer durch die Stadt.
Dabei beginnt das Programm nicht etwa auf einer Bühne, sondern auf dem Waldfriedhof Varresbeck: Um 10 Uhr werden an den Gräbern des früheren Wuppertaler Generalintendanten Arno Wüstenhöfer und der Tanztheater-Pionierin Pina Bausch Kränze niedergelegt. Um 13.30 Uhr erfolgt der offizielle Startschuss auf dem Schauspielhaus-Vorplatz.
Holk Freytag eröffnet den Festtag: Der Vorsitzende der Intendantengruppe begrüßt die ersten Gäste vor dem Schauspielhaus. Ab 14 Uhr hat das Publikum dann die Qual der Auswahl: 50 Theater verteilen sich auf Spielstätten in der gesamten Stadt. Künstlerische Leckerbissen gibt’s im Kleinen Schauspielhaus genauso wie in der Citykirche Elberfeld, in Peter Kowalds "Ort", der Börse, der Immanuelskirche und im TiC-Theater.
Besonders viel Zuspruch erhoffen sich die Veranstalter um 17 Uhr bei einer Kundgebung auf dem Schauspielhaus-Vorplatz. Ihr Ziel ist eine Menschenkette vom Schauspiel- zum Opernhaus. Dort beginnt um 19.30 Uhr ein Festakt mit Künstlern aus Oper, Schauspiel, Sinfonieorchester und Tanztheater. Der symbolische Schulterschluss soll gleichzeitig den perfekten Rahmen für die Verleihung des Theaterpreises des ITI (International Theatre Institute) liefern. Wer dabei sein möchte, wenn Christoph Marthaler und Anna Viebrock ausgezeichnet werden, kann sich unter der Telefonnummer 5694 444 Karten sichern.