Pfarrer Knorr nimmt Abschied
Elberfeld: Der Kirchenmann ist ab Sonntag im Ruhestand. Der 65-Jährige bleibt Wuppertal auch nach seinem Umzug verbunden.
Elberfeld. Ob er sich noch einmal für seinen Beruf - der im wahrsten Sinne des Wortes eine Berufung ist - entscheiden würde? "Sofort", erwidert Andreas Knorr, ohne auch nur einen Moment lang zu zögern und mit einer Überzeugung in der Stimme, wegen der ihn viele Wuppertaler vermissen werden. Wenn er an diesem Sonntag als Pfarrer offiziell in den Ruhestand verabschiedet wird, dann geht er diesen Weg nach eigenem Bekunden "ohne jede Resignation." Auch wenn ihm die Friedhofskirche fehlen wird.
Als Knorrs "Wohnzimmer" wird das historische Bauwerk mit seinen neuen und kunstvollen Rosetten-Fenstern in der Abschieds-Pressemitteilung des Kirchenkreises Wuppertal beschrieben - was den Nagel auf den Kopf trifft: Ohne das Engagement des 1945 geborenen Pfarrers und jahrelanges Klinkenputzen wäre ein Blickfang dieser Art nicht zustande gekommen. Und das ist nur ein Kapitel von vielen: 1972 übernahm Andreas Knorr nach der Ordination seine erste Pfarrstelle in Wassenberg, wobei er als junger Theologe und Assistent an der Kirchlichen Hochschule schon einen ersten Draht nach Wuppertal hatte.
Die Jahre 1985 und 1995 wurden zu Wegmarken: 1985 wechselte Andreas Knorr nach Elberfeld und wurde Seelsorger an der Friedhofskirche. Zehn Jahre später war der Pfarrer vom Ölberg Superintendent des Kirchenkreises Elberfeld, den er 2004 in die Fusion mit Barmen führte - hin zum Kirchenkreis Wuppertal. "Die Kirche hat schon so manche Krise bewältigt", sagt der 65-Jährige im Gespräch mit der WZ rückblickend - ohne einen Zweifel daran zu lassen, dass sie das auch in Zukunft schaffen wird.
Andreas Knorr habe in seiner Wuppertaler Zeit gezeigt, "wie ein konservativer Pfarrer, der menschenfreundlich ist, durchaus viele Menschen erreicht", sagte Superintendent Manfred Rekowski zu seinem 65.Geburtstag. "Der Kirchenkreis dankt Andreas Knorr und wünscht ihm Gottes Segen für die Zukunft."