Wespenplage: Wuppertaler Imker leisten Hilfe

Klaus Peter Spiess rät: Ruhig bleiben und nicht hektisch herum fuchteln.

Wuppertal. Sie sind wie ihre Artgenossen fleißig, umtriebig und mögen Süßes — doch für viele sind sie zurzeit vor allem eins: nervig.

In Wuppertal sind aktuell extrem viele Wespen unterwegs. Angst muss man vor ihnen eigentlich nicht haben, aber der Gedanke an den Stachel schwingt trotzdem immer mit, wenn die Plagegeister aus dem Gesicht gewischt werden.

„Wir haben in diesem Jahr so viele Anrufe wie noch nie bekommen“, bestätigt Manuela Spiess den subjektiven Eindruck von besonders vielen Wespen.

Wenn die Imkerin angerufen wird, geht es meistens um Wespennester, die Wuppertaler im Garten finden. Oft haben die Anrufer vorher bereits die Feuerwehr kontaktiert, die häufig rät, sich an Imker zu wenden. Doch auch Manuela Spiess ist nicht die eigentliche Expertin, sondern ihr Mann Klaus Peter. Weil der berufstätig ist, kann er sich nicht um alle Fälle kümmern. Wespennester in direkter Nachbarschaft holt der Imker nach Feierabend ab und bringt sie in den benachbarten Wald.

So friedfertig gehen nicht alle mit Wespen um. Wenn Klaus Peter Spiess aus Zeitmangel an den Schädlingsbekämpfer verweisen muss, hat die letzte Stunde der Wespen geschlagen: „Die kommen oft mit harten Mitteln. Ich könnte das für mich gar nicht entscheiden, ob ein ganzer Schwarm getötet werden muss“, sagt Spiess.

Zwar sind Wespen deutlich aggressiver als Bienen oder Hummeln, doch das Image der nutzlosen Plagegeister haben sie zu Unrecht, weiß Spiess: „Ohne Wespen hätten wir deutlich mehr Ungeziefer. Wespen fressen zum Beispiel Stechmücken.“ Und auch die Bienen des Imkers gehören zu den natürlichen Feinden der Wespen. Besonders jetzt in der Brutzeit brauchen die Bienen viel Nahrung, um die sie mit den Wespen konkurrieren. Ein ungleicher Kampf.

„Die aggressiven Wespen sind hart im Kampf um süßen Blütenstaub. Teilweise töten sie die Konkurrenten und fressen sie gleich mit“, so Spiess. Seinen Bienenbestand sieht er durch die Wespen aber nicht gefährdet. Die schlimmste Zeit im Kampf um den Kuchen im Garten steht den Wuppertalern übrigens noch bevor. Und auch Manuela Spiess befürchtet noch viele Anrufe: „Die Zeit der Obstreife beginnt jetzt erst — ich bin gespannt, was da noch kommt.“