Ronsdorf Wieder buntes Licht von Westen

Die Gemeinde der Reformierten Kirche hat einen weiteren Schritt der Sanierung geschafft.

Foto: Stefan Fries

Ronsdorf. Der nächste Gottesdienst in der Reformierten Kirche wird etwas ganz besonderes. Denn nach einem halben Jahr kann endlich wieder die Sauerorgel erklingen. Sie und die westliche Empore sind von ihrer Einhüllung befreit: Die Sanierungsarbeiten an den zugehörigen Fenstern sind abgeschlossen. Auch das Gerüst an der Außenwand zur Elias-Eller-Straße ist entfernt, da auch die Fassadenarbeiten an dieser Wand beendet sind.

Im Mai hatten die Arbeiten begonnen - nach der Konfirmationsfeier, zu der noch einmal möglichst viel Platz in der Kirche gebraucht wurde. Nötig waren sie, weil die „Windeisen“ — Querstreben der Fenster — verrostet waren. Dadurch nahmen auch die Sandsteinstreben der Fenster Schaden. Außerdem war das Holzgewölbe über der Empore beschädigt und musste umfangreich ausgebessert werden.

Besonders viel Arbeit machte dabei das Entfernen der Farbe. „Damit hatten wir gerechnet, aber nicht in diesem Umfang“, sagt Franzki, der für die Gemeinde die Bauarbeiten begleitete. Ursache war Übereifer beim letzten Anstrich: Damals war im Inneren Fassadenfarbe verwendet worden.

Die Glasfenster wurden entfernt, Bleifassungen und einige Scheiben ersetzt. In die eigentliche Fensterfassung kamen transparente Glasscheiben, die nun die farbigen Fenster wenige Zentimeter dahinter schützen. Die neuen Querstreben sind nicht mehr aus Eisen, sondern aus Stahl. Neu ist auch die Möglichkeit, mehrere der Fenster elektrisch zu öffnen. An der Außenfassade wurden Steine ersetzt oder ausgebessert sowie die Fugen erneuert.

Insgesamt hat die Gemeinde 420 000 Euro für diesen Sanierungsabschnitt ausgegeben. „Wir haben das Glück gehabt, dass wir Unterstützung bekommen haben“, betont Reinhard Franzki. So übernahm der Bund einen großen Anteil, ebenso die Stiftung für Denkmalschutz und eine weitere Stiftung. Etwa 100 000 Euro hat die Gemeinde zusammengetragen, vor allem der 2007 gegründete Verein „Denkmal Reformierte Kirche, der viele Benefizkonzerte veranstaltet.

Die eigentlichen Arbeiten haben Fachfirmen ausgeführt, „aber es läuft auch unheimlich viel ehrenamtlich“, betont Pfarrer Jochen Denker. Dazu gehöre Reinhard Franzki, der die Arbeiten engmaschig betreut, sowie eine Gruppe engagierter Gemeindemitglieder, die unter anderem Platz für die Arbeiten schuf, indem sie Bereiche der Kirche freiräumte oder Grün zurückschnitt.

Fenster, Empore und Westwand waren der sechste Bauabschnitt der Sanierung. Fertig sind Turm, Dach, Eingangsportale, Stützmauer und das Türmchen an der Nord-West-Ecke. „Jetzt fehlen noch Kopf- und Ostseite, ganz zum Schluss soll es innen noch einen neuen Anstrich geben“, kündigt Pfarrer Jochen Denker an. Die Gemeinde rechnet dafür noch mit Kosten von einer Million Euro.