Reformierte Kirche: Die Mammut-Sanierung setzt sich fort

Die Arbeiten an dem Ronsdorfer Gotteshaus gehen in den sechsten Bauabschnitt. Die Westseite soll bis Oktober fertig sein.

Reformierte Kirche: Die Mammut-Sanierung setzt sich fort
Foto: A. Schwartz

Ronsdorf. Die Hoffnung, dass es mit der Sanierung der reformierten Kirche in Ronsdorf weiter geht, hat Pfarrer Jochen Denker nie aufgegeben. „Dafür ist die Kirche zu vielen Menschen wichtig“, sagt er. Trotzdem ist die Restaurierung des 1858 erbauten Gotteshauses ein immenser Kraftakt für die Gemeinde, den sie alleine nicht stemmen kann. Doch seit 1. Mai ist die Kirche im Herzen von Ronsdorf wieder zum Teil eingehüllt: Mit der Sanierung der Westseite steht nun bereits der sechste Bauabschnitt an.

Möglich wurde das wieder einmal durch vielfältige finanzielle Unterstützung. Am Freitag übergab Elisabeth Janssen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 90 000 Euro an die Gemeinde. 170 000 Euro gab es bereits vom Bund, 70 000 Euro steuerte der hiesige Förderverein bei und 50 000 Euro konnte die Gemeinde selbst stemmen - so standen am Ende die fast 400 000 Euro zur Verfügung, die für den nächsten Meilenstein benötigt werden. „Wir bauen immer erst, wenn wir das Geld zusammen haben“, sagt Pfarrer Denker, der keinen Hehl daraus macht, dass die komplette Sanierung der Kirche noch weitere zehn Jahre dauern könnte. „Optimistisch gerechnet“, sagt er. Reinhard Franzki, Baubeauftragter der Gemeinde, betont, dass das der einzige Weg ist: „Wir können als Gemeinde nicht mit Krediten arbeiten. Wie sollen wir das abbezahlen?“

Zur aktuellen Sanierung der Westseite gehört auch eine komplette Erneuerung der Fenster und ein neuer Anstrich im Inneren des Gebäudes. „Unser Ziel ist es, im Oktober fertig zu sein“, so Denker. Läuft alles glatt, gibt es dann ein Orgelkonzert. Das „Herz der Kirche“, wie das Gemeindeoberhaupt sagt, bleibt nämlich während der Arbeiten erneut still. Die Orgel ist luftdicht versiegelt, damit kein Feinstaub das empfindliche Instrument schädigt. Übergangsweise werden daher die Gottesdienste mit dem Flügel begleitet.

Auf der Erledigt-Liste der denkmalgeschützten Holzkirche stehen bereits die Sanierung des Nordwest-Eckturms, die Renovierung des Turmeingangs, der Stützmauerumbau und die Dachrenovierung. Allein die Förderer des hiesigen Denkmalvereins haben über die vergangenen zehn Jahre 500 000 Euro in die Kirche gesteckt, gesammelt bei Konzerten und durch das Engagement vieler Ronsdorfer Firmen. Mit dem aktuellen Bauabschnitt sind bereits 1,8 Millionen Euro in die Sanierung der Kirche geflossen.

Und das Ende liegt noch in der Ferne. Es fehlt noch die Restaurierung der Ostseite, der Nordseite und die Erneuerung des Innenlebens. Für letzteren Bauabschnitt müsste die Gemeinde dann sogar erstmals während der Bauarbeiten die Kirche zu den Gottesdiensten verlassen. „Da machen wir uns dann Gedanken drüber, wenn es soweit ist“, sagt Mirjam Steinhard, Vorsitzende des Presbyteriums. Jochen Denker erklärt: „Unser Baubeauftragter Reinhard Franzki hat sich gewünscht, dass er die Fertigstellung der Kirche noch erleben darf.“ Der Pfarrer zwinkert in seine Richtung: „Wir geben uns Mühe.“