Willkommen in Wuppertal, Luka!

"Charmant und ruhig": Zookurator und Pfleger haben ihren neuen Schützling aus den Niederlanden schon ins Herz geschlossen.

Wuppertal. Es war sein erster großer Auftritt — und der junge Eisbär hat ihn souverän gemeistert. Vor drei Tagen kam Luka aus seinem Heimatzoo, dem Ouwehands Tierpark im niederländischen Rhenen in sein neues Quartier. Zookurator Andre Stadler und Revierpfleger Claus Kühn haben ihren neuen Schützling bereits ins Herz geschlossen. „Er ist charmant und hat ein ruhiges Wesen“ beschreiben sie den knapp zweijährigen Eisbären.

Transport und Ankunft verliefen ohne Probleme, verlangten aber einen großen logistischen Aufwand. Mit einem Kran wurde Luka in seiner Box im Gehege abgesetzt. Doch Luka nahm alles gelassen hin, begann gleich zu fressen und hat sich mittlerweile schon gut eingelebt.

Mit seinen 243 Kilogramm ist der Bär eine imposante Erscheinung. Von Kamera und Mikrofon ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen, schleckte den auf den Felsen verteilten Honig ab und zeigte sich fotogen von allen Seiten. Für Fisch machte er Sprünge ins Wasser, kletterte auf den Stufen umher, begutachtete neugierig einen Ball und unterhielt bestens die Besucher mit seinen Versuchen, kleine Fische aus dem engen Hals eines Kanisters zu befördern.

„Wir trösten ihn mit viel Ablenkung, denn er ist ja zum ersten Mal allein und von Mutter und Schwester getrennt“, sagt Kühn. Im Zoo wird Luka bald die gleichaltrige Anori als Spielkameradin zur Seite stehen. „Uns ist wichtig, dass sie sozial aufwachsen“, so Stadler, wobei das ausgeglichene Wesen von Luka von Vorteil ist. „Es ist gut, wenn das Männchen nicht so dominant ist“, erklärt Kühn.

Solange Anoris Mutter Vilma noch in Wuppertal ist, bleibt Luka von den beiden getrennt — sehen können Anori und er sich aber jetzt schon, und Tierpfleger Dennis Hochgreve hat schon einige Ähnlichkeiten zwischen ihnen festgestellt: „Die werden sich sicher gut verstehen.“ In Kürze wird Vilma nach Rostock übersiedeln. Dort wird sie ihren alten Partner Lars wieder treffen und mit ihm eventuell für neuen Nachwuchs sorgen.

Ob es auch in Wuppertal irgendwann wieder kleine Eisbären geben soll, ist noch unklar. „Wir müssen darüber nachdenken, wo es mit unseren Eisbären hingehen wird.“