Gesang an vier Grundschulen statt Lesen, Schreiben, Rechnen

Grundschüler sollen spielerisch an Musik und Gesang herangeführt werden — und sind begeistert.

Wuppertal. „Do, re, mi, fa, so“. . . so geht’s die Tonleiter hoch“, erklärt die ausgebildete Sängerin, Irmke von Schlichting, und stimmt, gesanglich mit dem Dirigierstab schwenkend, die Kinder auf die richtige Tonlage ein.

Anschließend wird bei viel Bewegung und Rätseln an diesem Morgen in der Klasse 4c der Gemeinschaftsgrundschule, Germanenstraße gemeinsam gesungen. „Wir üben Stimmbildung anhand von Tonsilben und studieren gemeinsam Lieder ein“, sagt Irmke von Schlichting.

Das Projekt „SingPause“, das zweimal wöchentlich angeboten wird, stößt bei den Kindern seit einem halben Jahr auf helle Begeisterung. Weitere Singleiter des Projekts sind die ausgebildeten Sänger, Christina Modersohn, Stefan Stramberger, und Gisela Nögel. „Das macht so viel Spaß“, sagt Schülerin, Lea-Marie aus der 4c, und ihr Mitschüler Pascal Glatzemeier meint: „Da hat man keinen Bock mehr auf Blödsinn“. Klaus Bertram, Musiklehrer der Schule erzählt, dass das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt werde. „Sie können auf Anhieb ein reiches Repertoire an Liedern frei singen. Das macht Chorauftritte an der Schule, oder Auftritte in Wuppertal zum Erlebnis“, sagt er.

Die Bergische Musikschule hat das Projekt nach einem Vorbild der Stadt Düsseldorf auf den Weg gebracht. „Es kostet 9000 Euro für jede Schule pro Jahr“, sagt Till K. Söling vom Förderkreis der Bergischen Musikschule. Ab dem Schuljahr 2013/2014 läuft es aktuell an vier Grundschulen Wuppertals. „Acht weitere Schulen haben die Aktion schon beantragt“, sagt Renate Schlomski von der Stadt. Oberbürgermeister Peter Jung hat die Schirmherrschaft für die Singpause an Wuppertaler Grundschulen übernommen.

An der Mitfinanzierung beteiligen sich die Stadtsparkasse und weitere Sponsoren aus Wuppertal. „Die Bethe-Stiftung verdoppelt die Summe, wenn wir es schaffen, 3500 Euro im Förderkreis zu sammeln“, freut sich Till K. Söling.