Winston kennt nur eine Richtung: Nach oben
Die Band hat schon mit New Model Army gespielt — und nun ihr erstes Album produziert.
Wuppertal. Einst waren sie die „kleinste Band“ Wuppertals — nun schicken sich Winston an, zur festen nationalen Größe aufzusteigen. Dafür haben sie einen langen Anlauf benötigt, Winston gibt es schließlich schon seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts. 2006 und 2007 veröffentlichten sie „1984“ sowie die „Porcupine“-EP, vier Jahre später ist nun der ganz große Wurf gelungen.
Ihr Debütalbum ist am Start und wurde von einem Musik-Magazin zum Demo-Album des Monats gekürt. Ein weiterer Ritterschlag von insgesamt drei seit 2009. Ihren ersten erhielten sie, als New Model Army Winston als Support für ihre Tour auswählten. Ausschlaggebend dafür war ein gemeinsamer Auftritt auf der Waldbühne Hardt im Sommer 2009: Jeder Ton pure Leidenschaft, jeder Song eine einzige Bühnen-Orgie, Ekstase pur. Dieser Magie erlagen auch New Model Army.
Ein Glücksfall, denn auf der Tour wurde Kurt Ebelhäuser, Gitarrist und renommierter Produzent, auf Winston aufmerksam. Der zweite Ritterschlag: Ebelhäuser bot Winston an, ihr anstehendes Album zu produzieren — zehn Songs, die verdeutlichen, warum Winston der Ruf einer genialen Liveband vorauseilt. Titel des Albums: schlicht „Winston“.
Gut abgehangener roher Rock, verfeinert durch Ausflüge in den Punk und den Indie-Bereich. Man merkt dem Album an, dass Winston durch ihre zahllosen Konzerte musikalisch noch enger zusammengerückt und reifer geworden sind. Und größer. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn um ihr Album auch live druckvoll umsetzen zu können, haben sich Basti Bauer (Bass), David Eickmeier (Gitarre und Gesang) und Thorben Doege (Schlagzeug) mit Bruno Körner, einem zweiten Gitarristen, verstärkt. Seit der Fertigstellung ihres Debütalbums arbeiten Winston zwar schon wieder an neuen Songs, wollen aber natürlich auch ihren Ruf als ekstatische Liveband weiterhin untermauern.
Insofern kann man das Konzert am Freitag, 3. Juni, im Rahmen der „Roof of Rock“-Reihe im Café Ada durchaus auch als Wettbewerb verstehen. Denn mit Uncle Ho haben sich Winston ausgerechnet die Band ins Boot geholt, für die Konzerte über ein Jahrzehnt lang das Lebenselixier schlechthin waren. Abgerundet wird das Konzert durch den Auftritt der Trash-Comedy-Truppe ASL-AK. Bei einem solchen Line-Up kann es nur einen Gewinner geben: das Publikum. Los geht’s um 21.30 Uhr.