Winterdienst: Tausende beschweren sich am Telefon
Streu- und Räum-Trupps arbeiten am Limit. Etliche Anwohner üben Kritik – und wieder kommen Busse nicht durch.
Wuppertal. Während Wuppertal über den Winterdienst diskutiert und dazu allein im Service-Center der Stadt täglich etwa 4000 Anrufe auflaufen, sorgen Schnee und Eis weiterhin für massive Probleme: So weist die Stadt darauf hin, dass alle Sportplätze gesperrt sind. Außerdem warnt sie "davor, Wälder und Parkanlagen zu betreten."
Bei Schneehöhen von mehr als 40 Zentimetern drohen Schneebrüche, wenn Baumkronen und Äste der Schneelast nicht länger standhalten. Auch die Feuerwehr hat immer wieder mit umgestürzten Bäumen und herabgefallenen Ästen zu tun - wie am Mittwoch an der Oberbergischen Straße.
Wie schwer Parks und Wälder betroffen sind, wird sich erst nach dem Winter zeigen. Gegen 17.30 Uhr wurde am Mittwochabend außerdem wieder der Busverkehr eingestellt - wegen glatter Straßen.
Der Neuschnee verzögert die Räum-Einsätze auf Hallendächern, so dass die Sporthallen am Hofe, am Nocken, an der Echoer Straße, am Elfenhang, Frielinghausen, an der Ferdinand-Lassalle-Straße ebenso geschlossen wurden wie an der Kohlstraße, an der Kurt-Schumacher-Straße, an der Wilkhausstraße sowie im Schulzentrum Süd. Hier war am Mittwoch die Sporthalle ebenso betroffen wie das Leistungszentrum.
Heiß laufen unterdessen die Telefone: Von 4000 Winterdienst-Anrufen am Tag kommen 1500 aus Remscheid oder Solingen und etwa 2500 aus Wuppertal, wie die Stadt berichtet. Viel Kritik gibt es auf den Südhöhen und immer noch in Seitenstraßen. Der Winterdienst arbeite mit 40 Räum- und Streuwagen am Limit, setze zwischen 200 und 250 Mitarbeiter ein und müsse sich nach 10-Stunden-Schichten auch an vorgeschriebene Ruhezeiten halten - das erklärte Oberbürgermeister Peter Jung an die vielen Kritiker gerichtet.
Abgesehen davon, dass man es nach dermaßen starken Schneefällen mit einer "besonderen Situation" zu tun habe, sei eine "Ausweitung der Kapazitäten" schon aus finanzieller Sicht nicht möglich - und wenn, dann nur mit viel höheren Gebühren, die niemand wolle.
Massiver Schnee wie derzeit werde die Stadt "auch in Zukunft überfordern", betont Jung - und damit stehe Wuppertal nicht alleine. Nach wie vor arbeite man das Pensum ab und bitte um Verständnis. Zumindest das Salz ist noch nicht knapp: Vom 3000-Tonnen-Vorrat wurden bislang 1500 Tonnen verbraucht und 1000 Tonnen nachgeliefert.