„Wir brauchen ein Handlungskonzept gegen Kinderarmut“

In der Immanuelskirche diskutierten Fachleute und Politiker über öffentliches und privates Engagement.

Wuppertal. „Kinderarmut ist ein komplexes Thema.“ Darin waren sich alle einig, die am Donnerstag auf Einladung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in der Immanuelskirche diskutierten. Denn Armut sei nicht nur materielle Not, sondern es gehe auch um „drinnen oder draußen sein, um Teilhabe und Würde“, sagte SPD-Bundestagskandidat Helge Lindh.

Jana-Sophia Ihle, Pädagogische Leiterin der Alten Feuerwache, und ihr Vater Stephan Ihle, Psychotherapeut, stellten die „Achtsamkeitsgruppen“ in der Alten Feuerwache vor. Dort werden Kinder von festen Bezugspersonen betreut, was ihnen Lernen und Bildung ermögliche. „Dafür gibt es kein Geld“, klagte Jana-Sophia Ihle.

Rainer Spiecker, Bundestagskandidat der CDU, sah bei der Bekämpfung der Kinderarmut den Staat in der Verantwortung. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen. Marcel Gabriel-Simon, Grünes Ratsmitglied, schlug einen Unterausschuss im Jugendhilfeausschuss zum Thema vor: „Wir brauchen ein Handlungskonzept.“ Aus dem Publikum kamen Forderungen wie Geld für langfristige Hilfe, mehr Zuschüsse für Freie Träger, Erhalt der offenen Jugendarbeit und Widerstand gegen den Sparzwang. Soziologe Stefan Selke schlug vor, Hilfsprogramme auf ihren Erfolg hin zu prüfen, um wirksame Konzepten zu finden. kati