Christbusch: Firma Witte dicht, Chef und Betriebsrat zerstritten
Die Fortführung des Betriebs scheitert, weil die Atmosphäre vergiftet ist.
Barmen. Wie wichtig ein funktionierendes Miteinander zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat sein kann, das beweist sich jetzt schmerzlich am Beispiel der Firma Witte GmbH. Denn an der Straße Christbusch gehen die Lichter aus. Das Unternehmen, das zuletzt noch rund 20 Mitarbeiter beschäftigte, wird abgewickelt.
Im Zuge der Wirtschaftskrise geriet die Witte GmbH vor einigen Monaten zum wiederholten Mal in finanzielle Schieflage, wie Insolvenzverwalterin Ulrike Schraad von der Kanzlei Blesinger Wischermann & Partner berichtet. Wegen der Autokrise reichte die Liquidität nicht mehr aus. Schon zuvor war der Mitarbeiterstamm nach jeder Finanzmisere von ehemals rund 40 auf 20 Personen geschmolzen.
Ulrike Schraad präsentierte zwar ein Fortführungskonzept, wonach rund 10 der 20 Mitarbeiter weiterbeschäftigt hätten werden können. Doch Geschäftsführung und Betriebsrat konnten sich trotz eines Moderationsversuchs von Oberbürgermeister Peter Jung und Knut Giesler von der IG Metall nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Der Betriebsrat wollte sich - nach Auffassung von Giesler verständlich - auf keine weitere Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer einlassen. An ihm wollten jedoch die Geldgeber einer möglichen Auffanggesellschaft festhalten. Ein Grund für die Haltung des Betriebsrats: Nach Angaben von Giesler haben bereits gekündigte Mitarbeiter kurzfristig bis zur Abwicklung befristete neue Verträge erhalten - und sollten dann samstags bis zu zehn Stunden arbeiten.