Wuppertaler bauen ihre eigene Internet-Suchmaschine
Die Treffer bei den großen Anbietern sind den Wuppertalern nicht präzise genug.
Wuppertal. In der Welt der großen Internetsuchmaschinen gibt es immer wieder neue Gerüchte, wer mit wem auf welchem Gebiet zusammenarbeiten möchte und was das für den Wettbewerb für Folgen haben könnte. Alles Überlegungen und Szenarien, an denen sich die Macher der Suchmaschine Mageleo nicht stören. Stefan Orth, Martin Schüßler und Jürgen Herzog haben sich an einer ganz anderen Sache orientiert.
Ihre Ausgangsfrage: "Was stört uns an den Suchmaschinen?" Die drei Unternehmer brachten die Antworten auf einen einfachen Nenner: Die Suchergebnisse passen nicht. Oft gibt es ein wildes Durcheinander. Preissuchmaschinen und den Internetauktionär ebay wollen sie auf der Ergebnisliste ebenso wenig sehen wie Hinweise auf das Internetlexikon Wikipedia oder den Internethändler Amazon.
Alles Anforderungen, die Orth, Schüßler und Herzog nun selbst erfüllten, indem sie eine eigene Internetsuchmaschine an den Start brachten. Ein gutes Jahr lang haben sie immer wieder an den Projekt gearbeitet, in Foren beobachtet, was andere Anbieter für Erfahrungen gemacht haben, und letztlich unter anderem eine Abmachung mit Yahoo getroffen, um den Index dieses Dienstleisters mitnutzen zu können.
Herausgekommen ist ein Auftritt, der nach Angaben von Orth unterschiedliche Spezifikationen bietet: So lassen sich die Quellen gleich vorab auswählen beziehungsweise ausblenden. Wer keine Preissuchmaschine finden will, erhält auch keine entsprechenden Antworten. Außerdem sind die Treffer mit sogenannten Vorschaufenstern versehen. Orth ist sicher, dass schon der Blick auf dieses Fenster Aufschluss darüber bieten kann, ob der Treffer interessant ist oder nicht. Microsoft hat bislang lediglich angekündigt, solche Vorschaubilder mitliefern zu wollen.
Weiteres Novum: Die Ergebnisse werden dank sieben gleichzeitig gestarteter Powersuchfragen in unterschiedliche Rubriken wie Bilder/Videos, Foren/Blogs oder Bücher/Musik sortiert. Außerdem lassen sich die Suchtreffer in einer Ablage speichern und bewerten.
Wenn Orth selbst beschreibt, was er da im Internet eigentlich macht, antwortet er immer: "Wir räumen auf." Und als er ein paar Wochen nur auf Mageleo unterwegs war und dann wieder etwas bei Google suchte, fand er sich dort bereits nicht mehr wirklich zurecht, so Orth.
Einen erste Nominierung für einen Internet-Award gab es auch schon - und zwar in der Kategorie Webportal von eco, dem verband der deutschen Internetwirtschaft. Besonderheit: Orth zufolge war Mageleo einer der ganz wenigen, die nicht bereits richtig schwere Finanzspritzen hinter sich gebracht haben.