Wenig Erfolg durch Bildungsgutschein

Die Agentur für Arbeit stellt um.

Wuppertal. Als Werner Winter (28, Name von der Redaktion geändert) jüngst seine Arbeitsstelle verlor - da wollte er ab August anschließend genau das tun, wovon er immer gehört hatte, dass es auf dem Weg zu einem neuen Job hilfreich sein soll. Winter ging zur Agentur für Arbeit und fragte nach einem sogenannten Bildungsgutschein.

Die stellt die Agentur aus, um den Einstieg in den 1. Arbeitsmarkt zu erleichtern und bedarfsgerecht zu qualifizieren. Nun jedoch richtet die Arbeitsagentur ihre Förderpolitik neu aus, wie Agentur-Chef Martin Klebe bestätigt. Es gibt zwar auch weiterhin Qualifizierungsmaßnahmen, das Angebot an Bildungsgutscheinen wird jedoch deutlich zurückgefahren. Der Grund: In der momentanen Wirtschaftslage erweist sich das Instrument der Gutscheine nicht mehr als zugkräftig.

Sprecher Klaus-Peter Rüssing erklärt, dass die Agentur grundsätzlich erwartet, dass die Hälfte der Menschen, die einen Bildungsgutschein einlöst, wieder eine Arbeitsstelle findet. Etwa bis zum Monat März war das auch so, seitdem jedoch nicht mehr: Nur noch etwa jeder vierte Teilnehmer findet seit März tatsächlich einen Job. "Deshalb müssen wir, auch weil wie Versichertengelder verwalten, hier neu ansetzen", so Rüssing.

Im laufenden Jahr hat die Agentur insbesondere während der ersten Jahreshälfte rund 3000 Bildungsgutscheine ausgegeben. Davon sind bislang etwa 1900 eingelöst. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 2100 Bildungsgutscheine.

Rund 400 Gutscheine, die die Agentur ausgegeben hat, sind bislang nicht eingelöst worden. Das Geld für diese Maßnahmen ist allerdings zurückgelegt. Das heißt: Die Teilnehmer können sie noch absolvieren.

Weitere rund 600 Gutscheine wurden gar nicht erst eingelöst, weil die Teilnehmer andere Maßnahmen besuchen oder bereits eine Arbeitsstelle gefunden haben.