Düsseldorfer Immobilienwelle endet irgendwo vor Wuppertal
Unternehmerabend: Auch wenn es um Häuser geht, dreht sich viel um das Image der Stadt.
Wuppertal. Ob Wuppertal ein unterschätzter Immobilienstandort ist? Beim Bergischen Unternehmerabend der Wirtschaftsjunioren in der Sparkasse legt Matthias Haschke, Chef der Wuppertal Marketing Gesellschaft, eher noch einen drauf: Wuppertal sei insgesamt eine unterschätzte Stadt, übertreffe die Erwartungen in Wahrheit also. Gleichwohl: „Jemand, der in Düsseldorf nach einer Immobilie sucht, der kauft nicht in Wuppertal“, berichtet Klaus Kipple von Engel & Völkers. Das weiß auch Haschke: „Die Welle aus Düsseldorf endet irgendwo bei Haan oder Hilden.“
Ein Problem dabei ist offenbar das Image. Und da könnte Wuppertal nach Ansicht von Karsten Koch (Markus-Bau) bei Investoren deutlich Boden gutmachen, wenn es mit den Genehmigungen schneller ginge. „Wuppertal ist nicht schlechter als andere große Städte“, sagt Koch, „aber es ist auch nicht besser.“ Schnellere Abläufe können nach seiner Ansicht bei Investoren eine positive Grundstimmung erzeugen — und zwar eher als mit unzähligen Marketing-Aktionen.
Eine These, für die es zwar viel Applaus gab, die mit Hinweis auf das mitunter träge Heranschaffen der notwendigen Unterlagen und des Geldes durch eben jene Investoren aber auch nicht unwidersprochen blieb. Unbeantwortet blieb zudem die Frage, welche Vorbehalte beim Image-Problem der Stadt eigentlich besonders hartnäckig sind.
Ein klareres Bild gab es dafür vom typischen Immobilienkäufer in Wuppertal. Denn der agiert nach übereinstimmender Überzeugung von Koch und Kipple sehr preissensibel. Bei Markus-Bau heißt das zum Beispiel schlicht, dass das Unternehmen ein gewisses Preisniveau bei seinen Aktivitäten in Wuppertal nicht durchsetzen kann.
Neubaugebiete, die sich schnell vermarkten lassen, seien jene, die sehr preisgünstig sind. Dabei stellt Koch allerdings auch fest: „Wir haben zunehmend Kunden, die sich mehr leisten könnten als sie es tun.“
Vor allem, so Kipple, planen diese Kunden häufig nur für einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren — und möchten dann den Wert, den sie gezahlt haben, wieder zurückerhalten. Sehr große Grundstücke sind demnach überhaupt nicht gefragt. Sie gelten oft schlicht und einfach als „Zeitkiller“.
Und wie soll der Immobilienstandort Wuppertal künftig Fahrt aufnehmen? Natürlich auch ein verbessertes Image. Über den Weg dahin ließ sich auch beim Unternehmerabend trefflich streiten. Karsten Koch beschrieb dieses Phänomen ebenso wie das mit den auf sich warten lassenden Genehmigungen mit einem von Autor Frank Goossen geprägten Satz aus Bochum, wo Markus-Bau seinen Sitz hat: „Woanders ist auch sch...“