Ladenlokale: Die Mieten im Tal sind vergleichsweise niedrig
Die Comfort-Gruppe legt eine Studie vor, wonach es in Wuppertal an echten 1A-Lagen mangelt.
Wuppertal. Ladenlokale in Barmen erzielen offenbar im Durchschnitt 30 Prozent weniger Miete als solche in Elberfeld. Außerdem haben die Eigentümer der Immobilien im vergangenen Jahr in beiden Stadtteilen Mietpreissenkungen hinnehmen müssen. Das sind zwei der Ergebnisse aus dem Comfort Städtereport Wuppertal. Die 1979 gegründete Comfort-Gruppe mit Sitz unter anderem in Düsseldorf ist auf die Vermittlung von Geschäftshäusern und Ladenlokalen in 1A-Lagen deutscher Innenstädte spezialisiert.
Unterdurchschnittlich fiel laut Comfort zudem die Mietpreisentwicklung für kleine Ladenlokale mit Verkaufsflächen zwischen 80 und 120 Quadratmetern aus: Während es im Verlauf der vergangenen fünf Jahre bundesweit Preisanstiege von 20 Prozent gab, erhöhten sich die Mieten in Wuppertal demnach lediglich um 2,9 Prozent.
Comfort macht außerdem einen Mangel an echten 1A-Lagen aus. Zwar erreichte der Bereich vor den City-Arkaden nach Zählung durch den Gutachterausschuss mit mehr als 4600 Passanten je Stunde einen Spitzenplatz. Profitiert habe davon auch die Poststraße, "bei ihren Gesuchen für Wuppertal seien Einzelhändler aber kompromisslos, was die Lagequalität angeht", so Comfort-Geschäftsführer Jürgen Kreutz. Eingekauft werde jedenfalls vorrangig in den City-Arkaden.
Auch das Elberfelder Konzept mit zwei innerstädtischen Shopping-Centern als Frequenzbringern funktioniert nach Erkenntnis von Comfort nicht wirklich. Eine Erkenntnis übrigens, die auch der Gutachterausschuss ähnlich trifft. Der jüngsten Passantenfrequenz-Analyse zufolge geht der Trend auch der Einkäufer verstärkt in die 1A-Lagen. Nebenstraßen verlieren im Vergleich zu den Haupteinkaufsorten mittlerweile deutlich stärker als noch in den 90er Jahren an Frequenz.
Was allerdings die Höhe der Mieten angeht, so sprechen lokale Kenner der Szene eher von zu hohen Mieten und appellieren an die Hausbesitzer, ihre Einnahmeerwartungen noch einmal zu überdenken. Denn nach WZ-Informationen ist es derzeit keine Ausnahme, wenn Händler ihre Vermieter bitten, die Miete zu senken oder zu stunden, damit schwierige Zeiten überstanden werden können.