Maklernetzwerk: Es mangelt an Gewerbehallen
Bilanz: 293000 Quadratmeter Gewerbefläche wurden vermittelt. Renditeobjekte im Rückwärtsgang.
Wuppertal. Bereits im siebten Jahr arbeiten vier Wuppertaler Makler im Maklernetzwerk zusammen und bündeln so die Kompetenzen bei der Vermarktung von Gewerbeflächen. Und zum wiederholten Mal resultiert dabei ein Plus bei der Vermittlung von gewerblichen Objekten: Im vergangenen Jahr stieg der Flächenumsatz dementsprechend um knapp 6Prozent auf gut 293000 Quadratmeter. Insgesamt wickelte das Maklernetzwerk damit nach eigener Einschätzung gut zwei Drittel aller im Stadtgebiet getätigten Vermittlungen ab.
Eine Besonderheit: Der Umsatz mit Gewerbehallen sinkt seit drei Jahren signifikant - vom mehr als 25000 Quadratmetern auf zuletzt nur noch 11200. Und das liegt nach Erkenntnis der Makler nicht etwa an mangelnder Nachfrage, sondern am qualitativ nicht mehr sonderlich hochwertigen Angebot in der Stadt.
Deutlich angezogen hat hingegen der Umsatz mit bebauten Grundstücken, um im Bestand eine Nachfolgenutzung zu initiieren. Die entsprechende Quadratmeterzahl stieg von 89000 auf 207000 im vergangenen Jahr.
Signifikant auch der Rückgang bei Renditeobjekten wie Mehrfamilienhäusern: Der Umsatz sank innerhalb eines Jahres von 158000 (128 Millionen Euro) auf gut 46000 Quadratmeter (30,3 Millionen Euro) - und nimmt weiter ab. Die Makler Gerd Dauelsberg, Frank Müller, Michael Stephan und Stephan A. Vollmer machen jedoch klar, dass nicht etwa den institutionellen Investoren das Geld ausgegangen sei. Vielmehr seien zahlreiche Banken nicht mehr in der Lage, mitzuspielen. Private Investoren hingegen liebäugelten angesichts der Rückbesinnung auf alte Werte wieder verstärkt mit Immobilien.
Weil die Makler aber in einer Stadt arbeiten, in der einfach aus dem Bestand heraus nicht mehr so gut wie früher vermarktet werden kann wie früher, steigen sie verstärkt in die Projektentwicklung ein. Das ist zum Beispiel beim Sinn-Leffers-Haus der Fall, wo die Makler mit den Besitzern an Lösungsmodellen arbeiten. Weiteres Beispiel: das ehemalige Firmengelände von Reuss an der Breslauer Straße, wo auf 27000 Quadratmeter Grundstücksfläche ein neuer Gewerbestandort entstehen soll.