Sparer helfen der Deutschen Bank durch die Krise
Die Deutsche Bank stellt ihre Jahresbilanz vor. Die Finanzkrise hinterließ am Standort bisher kaum Spuren.
Wuppertal. Seit September vergangenen Jahres erschüttert ein Erdbeben nach dem anderen die weltweite Finanzbranche. Auch die Deutsche Bank musste im Februar einen konzernweiten Verlust von fast vier Milliarden ausweisen. Dennoch: Am Standort Wuppertal ist die Krise bislang nahezu vorübergegangen. Das verkündete die Regionalleitung der Bank auf ihrer Jahrespressekonferenz am Montag.
So konnte Martin Wolf, Leiter des Privat- und Geschäftskundenbereichs, für das Jahr 2008 einen Anstieg der Kundenzahl um 3,1 Prozent auf 100800 verkünden. Das Einlagevolumen stieg um 13,1 Prozent auf 641 Millionen Euro, das Kreditvolumen blieb mit 1,2 Milliarden Euro stabil. Wolf: "Es gibt bei uns keine Kreditklemme." Für die gesamte von Wuppertal aus geführte Geschäftsregion, die bis ins Sauerland und nach Hessen reicht, sehen die Zahlen ähnlich aus.
Angesichts der Finanzkrise waren bei den Kunden vor allem sichere Anlageformen gefragt, so verzeichnete die Bank zum Beispiel beim Produkt "db FestzinsSparen" in Wuppertal 1100 Neukunden mit einem Einlagevolumen von 138 Millionen Euro. Auch die Zahl der abgeschlossenen Bausparverträge stieg stark um 26,3 Prozent an. Dagegen verzeichnet die Bank einen Rückgang von acht Prozent beim Depotvolumen - den Wolf angesichts der DAX-Turbulenzen der vergangenen Monate als ebenso "moderat" wie "ganz natürlich" charakterisierte. Das gesamte Geschäftsvolumen der Bank blieb mit 2,5 Milliarden Euro in Wuppertal stabil.
Angesichts der guten Tendenzen im Privatkundengeschäft will die Deutsche Bank in diesem Bereich weiter wachsen. Laut Wolf plant die Bank, im laufenden Jahr in der Region zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Derzeit beschäftigt die Bank in Wuppertal 138 Menschen, 729 in der gesamten Region. Zudem will die Bank 24 Auszubildende einstellen, einen mehr als 2008. Die Pläne sind Teil eines deutschlandweiten Ausbaus des Beraternetzes: Bis 2010 will die Bank 150 neue Filialen schaffen - um dem sparwilligen Kunden noch näher zu kommen.