Bergische Händler melden sinkenden Umsatz
Verband Fast jeder zweite Händler erwartet auch im laufenden Jahr keine spürbare Besserung. Die Mehrheit will aber kein Personal abbauen.
Wuppertal. Trotz der für die Wuppertaler spürbaren Belebung des Einzelhandels in der Elberfelder City, wie etwa der Neubau von P&C, die Öffnung von TK Maxx und der neue Auftritt von Saturn, sind viele Händler im bergischen Städtedreieck mittlerweile spürbar von der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen.Dies gilt nach einer aktuellen Trendumfrage auch für die Dienstleister in Wuppertal, Solingen und Remscheid.
Der Regionalvorstand des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes hat nach eigener Aussage festgestellt, dass sich die fortschreitende Rezession auf alle Branchen seiner Mitgliedsunternehmen auswirkt. So haben 20 Prozent der befragten Händler zwar angegeben, dass ihr Umsatz in den ersten beiden Monaten dieses Jahres noch gestiegen ist, 30 Prozent der Unternehmer berichteten indes von stagnierenden Umsätzen und jeder zweite, also 50 Prozent, gaben an, dass ihr Umsatz gesunken sei.
Dementsprechend düster sind die Prognosen für das laufende Jahr. 50 Prozent der bergischen Händler erwarten, dass sie 2009 mit sinkenden Umsätzen im Markt bestehen müssen, 34 Prozent gehen davon aus, dass sie ihr Vorjahresergebnis erreichen und 16 Prozent hoffen, ihre Umsätze gar steigern zu können.
Georg Eicke-Dalchow vom Einzelhandelsverband hatte bei der jüngsten Mitgliederversammlung auch gute Nachrichten im Gepäck: Demnach werden mehr als 70 Prozent der Mitgliedsunternehmen keine Entlassungen in diesem Jahr vornehmen, neun Prozent wollen sogar zusätzliches Personal einstellen. Lediglich ein Unternehmen hat bei der Umfrage mitgeteilt, dass es Planungen gibt, eventuell Kurzarbeit einzuführen.
Daher widerspricht Eicke-Dalchow der Aussage von Friedhelm Sträter, Präsident der Bergischen Industrie- und Handelskammer. Sträter hatte von einem "wirtschaftlichen Tsunami" für die Unternehmen in Wuppertal, Solingen und Remscheid gesprochen. "Davon ist bei den Einzelhändlern nicht auszugehen, der sogenannte tertiäre Faktor wirkt sich als stabilisierendes Element aus", umreißt Eicke-Dalchow die Situation. Aber: Bei einem sprunghaften Anstieg der Kurzarbeit und den Arbeitslosenzahlen geht auch der Verband davon aus, dass Umsätze in der Einzelhandelsbranche zurückgehen werden.