Leasing: Stadt ruft nach Hilfe

KfW soll für Wuppertaler Geschäfte bürgen.

Wuppertal. Die Stadt Wuppertal hat sich zusammen mit Bochum, Gelsenkirchen und Recklinghausen an Finanzminister Peer Steinbrück gewandt und erwartet von diesem Hilfe, um drohende Millionenverluste aus den umstrittenen Cross-Border-Leasing-Geschäften noch vermeiden zu können. Steinbrück soll die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) anweisen, den Städten zu helfen.

Wuppertal hat sein Kanalnetz für knapp 400 Millionen US-Dollar verleast, die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) das Müllheizkraftwerk auf Korzert für etwa 380 Millionen US-Dollar. Beide Geschäfte wurden zusammen mit der American International Group (AIG) abgewickelt, die im Zuge der Finanzkrise fast pleite gegangen wäre. Nun hat die AIG auch noch ihre Geschäftspolitik verändert und laut Kämmerer Johannes Slawig Wuppertal ein Angebot unterbreitet, das die Stadt 20 Millionen Euro gekostet hätte, wenn sie drauf eingegangen wäre. Damit wäre der erzielte Barwertvorteil weg gewesen.

Bei der AWG stellte sich die undurchsichtige Gemengelage anders dar, sie hatte versucht auszusteigen - auch das scheiterte. Gestern erklärte Slawig, dass für die Stadt kein Verlust drohe, der höher als der erzielte Barwertvorteil sei. In dem Brief an Steinbrück liest sich das jedoch anders. "Sie mögen erkennen, dass die Auswirkungen der globalen Finanzkrise die Cross-Border-Lease-Transaktionen der betroffenen Städte derart beeinträchtigen können, dass die dauerhafte Leistungsfähigkeit unserer Städte ernsthaft gefährdet ist.