Marketing-Club Bergisch Land - Seit 40 Jahren den Trends voraus

Der Marketing-Club Bergisch Land feiert seinen Geburtstag mit Vorwerk, Träger des Marketingpreises 2017, in der Stadthalle.

Foto: Giese

Als Unternehmerberater Dieter Lübcke 1978 die Gründung des Marketing-Clubs Bergisch Land ins Rollen brachte, hatte Marketing noch einen geringen Stellenwert. Vok Dams, ehemaliger Präsident des Clubs, erinnert sich: „Früher wurde Marketing aus dem Bauch heraus gemacht.“ Dieter Lübcke sagt: „Das war damals noch überhaupt nicht wissenschaftlich verankert.“ Der Marketing-Club schrieb sich auf die Fahne, das Thema zu professionalisieren und so die Wirtschaft vor Ort zu stärken.

Nach der Gründung des Clubs griff das Bewusstsein für Marketing, so erinnert sich Lübcke, schnell um sich. Aus dem Stand kamen 60 Macher aus der Region zusammen, heute hat der Club knapp 200 Mitglieder.

Trotzdem sei der Verein immer wieder auf Unternehmen gestoßen, so Dams, die die Frage gestellt hätten: „Wozu brauche ich denn Marketing? Meine Produkte sprechen doch für sich.“ Doch Marketing sei immer sinnvoll. „Dabei geht es um mehr als nur um Verkauf und Werbung“, sagt Präsident Erich Giese. Von der Produktentwicklung bis zur Preisgestaltung fließen Marketing-Aspekte in alle Bereiche ein.

Kerngeschäft des Vereins sind die Clubabende, bei denen sich regelmäßig Unternehmer, Marketingleiter, Marktforscher, PR-Spezialisten, Professoren und Studierende an spannenden Orten der Region zu zukunftsweisenden Vorträgen und dem anschließenden Austausch treffen. „Wir versuchen dabei neue Trends aufzugreifen, bevor sie allgemein bekannt sind“, sagt Club-Geschäftsführerin und Stadthallen-Chefin Silke Asbeck. So habe etwa der Marketing-Club das Thema Regionalität aufgegriffen, bevor es später in aller Munde war.

Der Marketing-Club Bergisch Land — einer von 66 regionalen Clubs des Deutschen Marketing-Verbandes DMV — legt Wert auf einen hohen wissenschaftlichen Anspruch. Bei den Vorträgen, die 2018 auf dem Jahresprogramm des Vereins stehen, sind die Referenten nicht selten Professoren und andere Lehrende. Die Themen heißen etwa „Multi-Channel-Management“ oder „Aufbau und Relevanz von Kundenbewertungen im Online-Marketing“. Dass mit Prof. Dr. Tobias Langner ein Wissenschaftler der Bergischen Uni das Vorstandsteam ergänzt, findet Präsident Erich Giese gut und richtig. „Das haben nicht viele Clubs“, sagt er.

Wie wichtig Marketing ist, lässt sich am Beispiel Stadt Wuppertal zeigen. Silke Asbeck weist darauf hin, dass Wuppertal mit dem neuen Döppersberg nun echtes Großstadtflair aufweisen kann. „Da müssen wir die Leute dran gewöhnen“, sagt sie. Das neue Wuppertal müsse eben auch in den Köpfen ankommen — genau dort kommt Marketing ins Spiel. Dams sagt: „Darum ist gerade jetzt Stadtmarketing so wichtig — weil das Produkt besser geworden ist.“ Für Asbeck und ihre Stadthalle ist das Image Wuppertals immens wichtig. Sie sagt: „Wir können als Stadthalle nur so gut sein, wie sich Wuppertal verkauft.“

Zum 40-jährigen Geburtstag lädt der Verein für Donnerstag, 25. Januar, zu einem ganz besonderen Vortrag ein. In der Historischen Stadthalle berichten Referenten von Vorwerk, wie sie aus einer Küchenmaschine ein Lebensgefühl gemacht haben. Die Rede ist vom Thermomix, der nicht ohne Anlass im Fokus des Abends steht. Hat doch Vorwerk zuletzt für sein Marketingkonzept rund um den Küchenhelfer den Deutschen Marketing Preis gewonnen. Zu dem spannenden Vortrag in fünf Akten verschenkt die WZ zehn mal zwei Tickets (siehe Kasten).