Üben für den Kollegen mit dem Handicap
Gerstenberg Mechanik ist jetzt behindertenfreundlich.
Barmen. Seit 2007 arbeitet Deniz Demir bei der Firma Gerstenberg Mechanik GmbH. Das Unternehmen mit Sitz an der Ferdinand-Thun-Straße produziert für mittelständische Stahlunternehmer Drehteile und Bauelemente. Drei Mitarbeiter und ein Auszubildender sind beschäftigt. Einer dieser Mitarbeiter ist Demir — obwohl er mit einer 50-prozentigen Lernbehinderung ein Handicap hat.
Dass er überhaupt bei Gerstenberg die Ausbildung absolvieren konnte und schließlich eine Festanstellung in der Firma fand, ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Mitarbeiter immer wiederkehrende Arbeitsabläufe mit Demir immer wieder geübt haben. Für dieses Engagement nahm Firmenchef Aydin Polat aus den Händen von Lorenz Bahr, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, die Auszeichnung „LVR-Prädikat Behindertenfreundlicher Arbeitgeber“ entgegen. Derzeit wird im Betrieb sogar ein neuer Bohr- und Sägeautomat entwickelt, um Demir selbstständiges Arbeiten zu ermöglichen.
Besonders lobenswert nennt Bahr das Engagement, weil der Betrieb in Hinsicht auf die gesetzliche Beschäftigungsquote von fünf Prozent Schwerbehinderter nicht einmal beschäftigungspflichtig ist. Polat selbst will davon nicht viel wissen, hebt statt dessen das besondere Engagement von Demir hervor, der nach Arbeitsende und an Wochenenden sehr häufig einfach im Betrieb blieb, um seine Fertigkeiten zu verbessern. Polat: „Solche Jugendliche sind nicht dumm und faul.“
Oberbürgermeister Peter Jung wies zudem darauf hin, dass angesichts der demographischen Entwicklung auf niemanden verzichtet werden kann. Und: „Alles was man gibt, erhält man auch zurück.“