Wittensteinstraße: Die Moschee ist eröffnet
Jetzt droht Ungemach wegen der Parkplatzsituation.
Barmen. Schon der Einladung ist zu entnehmen, dass diese Eröffnung nicht ganz frei von atmosphärischen Störungen ist: Die Islamische Gemeinde bittet die Gäste darum, mit Rücksicht auf die Nachbarn mit dem Öffentlichen Personennahverkehr an die Wittensteinstraße 190 zu kommen. Dorf fand gestern nach längerer Bauzeit die Einweihung der neuen Moschee und des neuen Gemeindezentrums statt - ohne, dass es zu größeren Parkproblemen kam.
Rezitationen aus dem Koran, die Einweihung durch Oberbürgermeister Peter Jung, Grußworte des marokkanischen Botschafters, ein Vortrag über das Zusammenleben der Religionen - alles inklusive Übersetzungen. Überall schütteln sich Menschen die Hände, offen und gastfreundlich empfängt die Gemeinde die Gäste, zeigt alle Räumlichkeiten: Den Gebetsraum für die Männer, den für die Frauen, die Schulungsräume, ein Handwerker lässt sich davon nicht irritieren, er arbeitet weiter an den Gipsverzierungen, die die Räume prägen. Die Feierlichkeiten haben etwas Friedfertiges.
Eigens für diesen Anlass hat die Stadt zur Eröffnung zudem eine Sondergenehmigung erteilt. Ausnahmsweise darf die Islamische Gemeinde 250 Gäste empfangen. Um genau solche Zahlen gibt es jetzt seit Wochen Auseinandersetzungen. Zuletzt hat die Bezirksregierung festgelegt, dass 196 Besucher erlaubt sind.
Eine Zahl, mit der sich auch die Anwohner arrangieren, - obwohl es nur elf Stellplätze gibt. Doch die Anwohner fürchten Großveranstaltungen, zu denen ein Verkehrschaos mitsamt unschönen Begleiterscheinungen entstehen könnte - so wie das an der Gronaustraße mitunter der Fall war. Die Anwohner sprechen von möglicherweise rund 600 Besuchern. Die Islamische Gemeinde jedoch erwartet nach eigenen Angaben etwa zum Freitagsgebet oder im Monat Ramadan nur bis zu 300 Besucher. Für wirklich große Veranstaltungen weiche die Gemeinde ohnehin wie jüngst zum Beispiel in die Stadthalle aus.
Allerdings: Anwohner und Stadt wollen jetzt darauf achten, dass die Messlatte von 196 nicht überschritten wird. Dann könnte die Genehmigung gefährdet sein.