Wuppertal Wo Kindheitserinnerungen wach werden
Wie präsentiert sich der Weihnachtsmarkt im Barmer Zentrum, welches Programm wird geboten? Was gibt es für Kinder und was ist neu? Die WZ hat sich umgesehen.
City. Den Barmer Weihnachtsmarkt gibt es seit vielen Jahrzehnten. Er wird von den Schaustellern selbst organisiert und findet auf dem Johannes-Rau-Platz vor dem Rathaus statt.
Wer sich dem Johannes-Rau-Platz nähert, dem fällt zuerst der über zehn Meter hohe Weihnachtsbaum auf. Er ist so hoch wie das gegenüberliegende Concordia-Haus und steht mitten in einem Kinder-Fahrgeschäft. Der direkt neben dem festlich geschmückten Baum und bunten Karussell stehende Verkaufsstand für Textilien, vermindert den positiven ersten Eindruck.
Außer dem großen Baum am Eingang stehen auf der gesamten Fläche Weihnachtsbäume. Sie tragen ein paar silberne, goldene und rote Kugeln.
Nach Auskunft von Weihnachtsmarkt-Organisator Michael Müller beteiligen sich — wie in den Jahren zuvor — 30 Händler. Es gibt mehr Verköstigungs- als Warenstände, wobei sich die Angebote wiederholen. Unter anderem gibt es drei Glühwein-Stände, zwei Buden für Reibekuchen, für Würstchen oder Fisch und diverse für Süßigkeiten oder Süßspeisen.
Die angebotenen Waren sind überwiegend aus dem Bereich Textil. Kapuzen-Jacken, Jogginghosen und winterliche Accessoires bilden schon fast das Gesamtsortiment. Außer einem Stand, an dem Adventsgestecke und Blumensträuße verkauft werden, gibt es kein Kunsthandwerk. Der schönste und traditionellste Stand ist der von Barbara Humberg direkt am Werth. Seit 29 Jahren verkauft sie Krippen- und Puppenhauszubehör, Räuchermännchen und weihnachtliches Zubehör.
Es gibt zwei Fahrgeschäfte für Kinder. Einen „Weihnachtsmann-Express“ direkt am Eingang und ein klassisches Karussell gegenüber dem Rathaus-Portal. Außerdem ist eine Krippe mit Plastikfiguren aufgebaut. Diese macht jedoch keinen ansprechenden Eindruck.
An Tagen, an denen die kleine Bühne, die abgelegen neben der Treppe zum Rathaus liegt, nicht genutzt wird, können hier Kinder etwas singen oder ein Gedicht aufsagen. City-Hausmeister und Wuppertal-Musiker Paul Decker animiert die Kleinen, ihre Künste vor überschaubarem Publikum zu präsentieren. Zur Belohnung gibt es eine kleine Überraschung aus der Weihnachtskiste. Die Idee ist wirklich nett und für manche Kinder ist es das erste Mal, dass sie auf einer echten Bühne in ein richtiges Mikrofon sprechen oder singen können. Die Lage der Bühne ist allerdings denkbar ungünstig, um mehr Menschen zu erreichen.
Nach Aussage von Michael Müller verkauft einer seiner Kollegen in diesem Jahr erstmals gebratene Champignons.
Am Puppenhausstand von Barbara Humburg kann man Kindheitserinnerungen kaufen. So bietet sie echtes Stanniol-Lametta an. 75 Gramm kosten sechs Euro.
Ein repräsentatives Ergebnis kann hier nicht präsentiert werden, denn es gibt drei Glühweinstände. An allen wird neben dem klassischen Glühwein auch alkoholfreier Punsch angeboten. An einem gibt es zudem heißen Kakao, an einem anderen Tee. Die Auswahl an alkoholischen Heißgetränken ist groß.
Sonntagnachmittags und donnerstagabends treten verschiedene Gruppen auf. Allerdings, so sagt der Organisator, seien die Darbietungen durch die zu zahlenden GEMA-Gebühren eingeschränkt.
Aufgrund der Gebühren für das Abspielen von Musik im öffentlichen Raum gibt es keine zentrale Beschallung. Einige Stände lassen aber Weihnachtsmusik laufen.
Die Sauberkeit ist in Ordnung.
Zwischen den Ständen ist bei normalem Betrieb genug Platz zum Bummeln. In Stoßzeiten wird es erfahrungsgemäß aber eng. Gerade die Eingangsbereiche sind Nadelöhre.