Wohnen mit Blick aufs Schlösschen

Eigentümer der Villa Amalia stellt Pläne für drei neue Mehrfamilienhäuser aus.

Foto: Stefan Fries

Briller Viertel. Jahrelang hat die Villa Amalia ein Dornröschen-Dasein gefristet, dann ging im vergangenen Jahr das rund 9500 Quadratmeter große Grundstück an der Briller Straße in den Besitz der Landmarken AG über. Seitdem hat sich einiges auf dem Gelände getan. Die Villa wird derzeit saniert, der Anbau der Villa und die Kapelle wurden abgerissen. Doch das Aachener Immobilienunternehmen plant einen weiteren Schritt: Auf dem Gelände sollen noch drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils etwa 12 bis 13 Wohnungen entstehen.

Da dazu der Bebauungsplan geändert werden muss, gab es am Donnerstagabend eine Info-Veranstaltung für die Öffentlichkeit. Aufgrund des frühen Stadiums der Planung konnten allerdings noch nicht allzu viele Details genannt werden.

Noch stehen die Planungen für das Bauvorhaben ganz am Anfang. Vorgesehen ist nach jetzigem Stand, dass die Häuser in viergeschossiger Bauweise - inklusive einem oberen Staffelgeschoss - errichtet werden. Sie sollen in einem lockeren Halbkreis nördlich der Villa erbaut werden. Wichtige Sichtachsen auf dem Gelände bleiben bestehen. Ob die Landmarken AG als Investor aktiv wird oder sich lediglich als Entwickler betätigt, ist nach Angaben der Prokuristin Sylvia Friederich derzeit noch unklar. Auch ob die Wohnungen als Miet- oder Eigentumswohnungen angeboten werden, ist gegenwärtig noch nicht entschieden.

Die Sanierung der Villa Amalia bleibt aber zunächst das Kerngeschäft für die Landmarken AG. Das Gebäude soll als Bürogebäude etwa für Anwälte oder als Praxisgemeinschaft für Ärzte genutzt werden. Das Kutscherhaus, das ebenso wie die Villa unter Denkmalschutz steht, möchte das Unternehmen nach Angaben von Friederich dagegen verkaufen.

Bei dem geplanten Bau der Mehrfamilienhäuser gibt es allerdings auch einige topographische Herausforderungen. Das Gelände „ist nicht eben“, im Bereich zur Briller Straße gibt es zudem einen verrohrten Bachlauf, wie Dirk Kasten vom städtischen Ressort Bauen und Wohnen sagte. Die Mehrfamilienhäuser sollten sich der umstehenden Wohnbebauung anpassen, betonte er. Befürchtungen eines Anwohners, auf dem Gelände könnten „modernste Wohnblöcke“ entstehen, zerstreute der mit dem Projekt beauftragte Architekt Raoul Schwarz (Büro Schutte-Schwarz). Man setze sich schon seit einem Jahr mit dem Vorhaben auseinander und plane „keine historisierenden Zwiebeltürmchen“.

Um Parkplätze für die Anwohner zu schaffen, wird der Bau einer Tiefgarage favorisiert. Die Zufahrt soll über den nördlichen Zuweg auf dem Gelände ermöglicht werden. Für Besucher und Kunden der Villa Amalia solle eine Zufahrt im südlichen Bereich über die jetzige Brücke geschaffen werden, erklärte Schwarz. In diesem Zusammenhang muss allerdings geprüft werden, ob das Bauwerk noch standsicher und der Belastung durch Autos gewachsen ist.

Die etwa 30 Teilnehmer folgten den Ausführungen mit Interesse und hatten auch einige kritische Nachfragen. Grundsätzlich stießen die Planungen aber durchaus auf Wohlwollen. Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU) fragte Landmarken-Prokuristin Friederich, ob das Unternehmen an der Sanierung der Villa Amalia auch dann festhalte, wenn es von dem geplanten Bau der Mehrfamilienhäuser Abstand nehme - Friederich bejahte.

Eine Anwohnerin wollte wissen, wie lange die potenziellen Bauarbeiten dauern. Laut Schwarz muss man mit mindestens anderthalb Jahr rechnen. Eine andere Frau würde sich wünschen, dass in den Gebäuden vor allem Mietwohnungen angeboten würden. Stadtvertreter Kasten betonte, dass sei eine Entscheidung des Investors, auf die die Stadt keinen Einfluss habe.