Lesung WSV spielt Hauptrolle im Krimi

Bernd Laberthier hat sein drittes Buch veröffentlicht. Es trägt den Titel „Alle Löwen feiern“.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Ein Wuppertaler Nachwuchsspieler stirbt auf bizarre Art und Weise. Im Kostüm des WSV-Maskottchens „Pröppi“ wird er von einer Schwebebahn an der Haltestelle Robert-Daum-Platz erfasst. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, stellt sich als perfide geplanter Mord heraus. Der neue Fußballkrimi „Alle Löwen feiern“ von Bruno Laberthier taucht in die Wuppertaler Fußballszene ein, blickt hinter die Kulissen, befasst sich mit der Fankultur der Stadt und wirft einen ironischen Blickwinkel auf die Fußballwelt. „Das ist ein Comedykrimi, quasi der Münsteraner Tatort in schriftlicher Form“, beschreibt der Autor sein eigenes Werk.

Ein Krimi mit viel Humor und fiktiven Handlungen aus dem Bruno Laberthier Auszüge auf seiner Buchlesung in der Bergischen Volkshochschule vorlas. Verleger Michael Itschert vom Gardez! Verlag erkannte bereits vor einigen Jahren das Potenzial der Krimi-Buchreihe von Laberthier, dessen aktuelles Werk über den WSV sein insgesamt drittes ist, und brachte im Jahr 2013 eine überarbeitete und größere Auflage des 2010 erschienenen ersten Werks des Autors heraus. Itschert: „Es wäre schade, wenn das Potenzial des Titels nicht ausgereizt würde.“ Das erste Buch befasst sich mit dem 1. FC Köln, das zweite mit Darmstadt 98. Nun also eine Geschichte um den WSV.

Dabei entstand das Fundament für das heutige Buch bereits in den 1990er Jahren. „Da bin ich zum Schreiben gekommen und wollte unbedingt etwas über Köln und Fußball schreiben. Doch dann ist das fertige Werk aus irgendeinem Grund in der Schublade geblieben“, erzählt Laberthier. Bis 2010 dann das fertige Manuskript doch mit kleiner Stückzahl veröffentlicht wurde. „Nach dem ersten Werk habe ich mir gedacht: Wäre doch klasse, wenn ich noch einen nachlegen könnte.“ Gesagt getan erschien 2015 ein zweites Werk, diesmal über Darmstadt 98. Die Idee dazu entwickelte Laberthier nachdem die Hessen in die zweite Bundesliga aufstiegen. Dabei entschied sich der Autor bewusst für einen Verein, der nach Jahren in der Bedeutungslosigkeit mit großer Euphorie, Erfolg und einer großen Fankultur zurück auf die Fußballbühne trat.

Nun also der dritte Titel und im Mittelpunkt der WSV, den Laberthier als „schlafenden Riesen, der geweckt werden will“ bezeichnet. Präsentiert wurde das Werk erstmals im Rahmen des letzten WSV-Heimspiels der vergangenen Saison, mit dem die Rot-Blauen ihren souveränen Aufstieg in die Regionalliga feierten. Bei der Vorlesung in der Bergischen Volkshochschule geht es laut Michael Itschert vor allem darum „mit dem Publikum in Kontakt zu kommen, zu diskutieren und Fragen zu stellen.“ Die Zuhörer freuten sich über die Geschichte rund um den Fußball. „Ich bin WSV-Anhänger und gehe regelmäßig ins Stadion. Daher macht mich der Buchtitel schon neugierig“, sagt Peter Kühn und seine Frau Gudrun fügt hinzu: „Ein Krimi mit Lokalbezug, das klingt interessant. Ich bin gewillt mich unterhalten zu lassen.“

Die Besonderheit von „Alle Löwen feiern“ kommt ganz am Ende des Werkes. Dort hat der Autor zwei entbehrbare Kapitel eingestreut, die zwei unterschiedliche Auflösungen der Mordgeschichte beschreiben. So müssen sich die Leser mit zwei möglichen Szenarien auseinandersetzen. Laberthier: „Das war eine große Herausforderung beim Schreiben für mich. Das so hinzubekommen, dass das Buch zwei denkbare Ausgänge bekommt“. Der Autor hofft zudem, dass sein Gespür für Werke über erfolgsorientierte Vereine anhält. Darmstadt ist von Liga drei in die Bundesliga durchmarschiert, Köln spielt derzeit die beste Saison seit langer Zeit und auch der WSV ist als Aufsteiger gut in der Regionalliga gestartet. Laberthier: „Immer dann, wenn ich mich hinsetze und einen neuen Roman schreibe, hat der Verein über den es geht gut Chancen Aufzusteigen.“ Den Club, den der Autor für sein nächstes Werk auswählt, wird es freuen.