Wuppdika! Der Hoppeditz ist erwacht

Die Karnevalssession ist eröffnet. Das Wuppertaler Motto lautet „Jeck ist geil“.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Wuppertal. „Hoppeditz erwache“, schallte es am Samstag um 11.09 Uhr auf dem Rathausvorplatz in Barmen aus vielen hundert Kehlen, ohne dass das Karnevalssymbol, das im Tiefschlaf auf die Bühne gebracht worden war, sich rührte.

Doch beim dritten Weckruf exakt um 11.11 Uhr, war die junge Dame im weißroten Rautenkostüm quicklebendig, sprang auf, ließ die Beine fliegen, drehte Pirouetten und schlug Rad.

Die Wuppertaler Karnevalssession, die das Motto „Jeck ist geil“ trägt, war damit eröffnet. Und Wilfried Michaelis, der Präsident des Carneval Comittee Wuppertal (CCVW) stellte die 26 Jahre alte Stefanie Oschmann der jubelnden Narrenschar vor: „Sie ist Mitglied der Show-Garde und schon Mutter von zwei Kindern.“

Das mit dem Tiefschlaf stimmte natürlich nicht, denn die Tänzerin hatte sich schon seit 9.30 Uhr im Rathaus-Foyer mittels Dehn- und Streckübungen konzentriert aufgewärmt und auf den Auftritt vorbereitet. Was auch angesichts der unwirtlichen Witterung nötig war, denn diesmal hatte es Petrus mit den trotz allem fröhlich gestimmten Karnevalisten nicht gut gemeint: Zu den niedrigen einstelligen Temperaturen gesellte sich noch ein stetiger Nieselregen.

„Das ist kein Regen, das ist flüssiger Sonnenschein“, hatte Sozialdezernent Stefan Kühn, ein Mann von kölschem Geblüt, zwar in seiner zündenden Ansprache behauptet, doch man musste schon kräftig schunkeln, um auf jecke Betriebstemperatur zu kommen. Bereits um 10.30 Uhr hatten sich die Wuppertaler Karnevalsgesellschaften auf dem Alten Markt versammelt und gaben beim musikalisch begleiteten Mrsch zum Johannes-Rau-Platz ein prächtiges Bild ab. Begeistert begrüßt und benannt vom Moderator Stefan Mosters.

Und vor dem Rathaus nahm das närrische Dreigestirn Wilfried Michaelis, Kurt Weisdörfer, Präsident des Verbandes Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften, und Stefan Kühn das fröhliche Defilee per Klatschmarsch ab. Auf der Treppe zum Rathaus gab die bunte Narrenschar ein prächtiges Bild ab und sang sich schon mal warm, bevor nach dem Tanz des Hoppeditz ein mehr als zweistündiges Programm seinen heiter-feuchten Ablauf nahm.

Da wurde dem schunkelnden und klatschenden Volk singend versichert, dass Stefan Mosters „kein Mann für eine Nacht“ ist. In drangvoller Enge schmetterten die Blechbläserinnen des Musikkorps auf der kleinen Bühne energisch gegen den Nieselregen an, während man sich am Getränkestand unter dem Regendach automatisch menschlich näherkam. Und auch Stefanie Oschmann hatte mit ihrer Truppe, diesmal im Kostüm der Show-Garde, einen weiteren Auftritt, der beim Publikum „Spass an der Freud“ und Vorfreude auf rund 100 närrische Veranstaltungen im Tal und auf den Höhen erzeugte.