Corona-Auflagen 1. Mai-Demos in Wuppertal friedlich und auf Distanz
Wuppertal · Es gab zwar in Wuppertal trotz Corona-Auflagen einige Veranstaltungen — die liefen laut Polizei aber ohne Probleme ab.
Der 1. Mai als Tag der Arbeit bietet üblicherweise Anlass zu Demonstrationen von Gewerkschaften, Arbeitnehmern und linken Bewegungen. Und trotz Corona-Auflagen wurde auch in Wuppertal auf Protest nicht verzichtet. Insgesamt verlief der Tag aber friedlich.
So hatte das Autonome Zentrum an der Markomannenstraße/Ecke Gathe gewissermaßen kontaktlosen Protest vorbereitet: Über eine Anlage auf dem Dach wurden Bekanntmachungen und Lieder abgespielt. Das AZ hatte keine Ausnahmegenehmigung der Stadt eingeholt. Um eventuelle, mit der Aktion verbundene Menschenansammlungen zu unterbinden, war die Polizei mit einem großen Aufgebot vor Ort. Weil das AZ als „potenzieller Veranstaltungsort“ eingestuft wurde, ließen die Ordnungshüter nur Anwohner passieren.
Die Autonomen gaben kund, dass die mit der Pandemie verbundene Wirtschaftskrise besonders „die Prekären und Unterdrückten“ belaste. Auch gegen die Nachrichtenlage in Corona-Zeiten wurde protestiert: „Das Gedenken an die Opfer von Hanau droht zu verschwinden“, wurde am AZ bemängelt, weshalb die Namen der bei dem rassistischen Anschlag vor etwa zwei Monaten Getöteten verlesen wurden.
Das Jahr 2020 steht in Wuppertal aber nicht nur im Zeichen der Pandemie, sondern auch von Friedrich Engels. Im 200. Jahr nach der Geburt des Revolutionärs demonstrierte die Partei MLPD mit 60 Personen – genehmigt – am Engelsgarten unter dem Motto „Heraus zum 1. Mai! Gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Beschäftigten, ihre Familien und die Natur“.
Auf dem Laurentiusplatz wurde den „Held*innen des Alltags“ gedankt, auch diese Veranstaltung verlief laut Polizei entsprechend der Schutzmaßnahmen.
Mehr zu tun hatten die Einsatzkräfte allerdings in der Nordstadt. In der Nacht zum 1. Mai waren Protestierende mit Pyrotechnik durch das Quartier gezogen. Dabei kam es zwar nicht zu Schäden, jedoch wurden Ermittlungen wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung eingeleitet.