Freizeit Auf Küllenhahn entsteht ein Brettspielpark im XXL-Format
Küllenhahn. · Auf dem alten Minigolf-Platz enstehen aktuell überdimensionierte Spieleklassiker.
Vor fast genau vier Jahren wurde am Küllenhahn zum letzten Mal Minigolf gespielt. Die Initiatoren verließen damals die Anlage am Jung-Stilling-Weg, „Supagolf Länd“ getauft, und konstatierten: „Es war eine lustige Zeit hier, aber wir haben noch viel vor.“ Nach langem Stillstand, inzwischen hatte die Natur große Teile der Anlage erobert, gibt es nun Menschen, die mit dem Areal viel vor haben. Matthew und Kathrin Leffler sowie Maximilian Rost wollen hier einen überdimensionalen Brettspiele-Park entstehen lassen.
Das Erbe jedoch ist nicht vergessen. Kommt man auf das Gelände zu, sind markante Minigolf-Bahnen gleich am Eingang aufgestellt. „Das ist ein Herzstück, wir wollen respektvoll damit umgehen“, erklärt Matthew Leffler dazu. Er führt zum Park, wo sofort erkennbar ist, was in der Vorstellung zunächst ungewöhnlich scheint: Klassische Brettspiele im XXL-Format stechen ins Auge. Ein meterbreites Schachbrett und ein riesiges Mensch-ärgere-dich-nicht-Feld sind bereits in den Boden eingelassen. Leffler schaut über den Park und erzählt, wie die bisherigen Strukturen zustande kamen: „Die einzige Maschine, die wir hier nutzen, ist der Rasenmäher, sonst machen wir alles per Hand.“ So wurden auch die bisherigen Spielfelder aus Bodenplatten zusammengestellt, die das seit Juni von Leffler und seinen Mithelfern gepachtete Grundstück zu bieten hatte. „Upcycling“ eben, sagt der gelernte Handwerker, der seit Monaten in Eigenregie gräbt und baut.
Spiele in dieser Dimension sind nicht komplett ungewöhnlich. „Jeder zweite Schulhof hat so ein Schachbrett“, sagt Leffler und zeigt auf den übergroßen Klassiker. Eine ganze Reihe von Gesellschaftsspielen in dieser Größe an einem Ort jedoch ist eine spezielle Idee, die viel mediales Interesse hervorgerufen hat. Auch lokale Politiker aus Elberfeld und Cronenberg seien interessehalber bereits vorbeigekommen.
Spielerisches Denken von
der Idee bis zur Umsetzung
Denn bei Schach und Mensch-ärgere-dich-nicht soll es nicht bleiben. „Domino, Jenga, Mikado, Wikingerschach, uralte, historische Spiele aus Ägypten und Persien“, stellt sich Leffler zum Beispiel für den Park vor. Auf einer zusätzlichen Terrasse sollen große Tisch-Spiele, die für den Boden zu kompliziert sind, möglich sein, etwa Monopoly. Zusätzlich soll es einen Kiosk geben, und sechs Grill-Pavillons werden zur Miete, etwa für Geburtstagsfeiern, bereitstehen. So soll auch die Möglichkeit bestehen, nur abends zum Grillen zu kommen.
Das Spielen selbst ist also nur ein Aspekt des Plans. „Das Konzept ist groß und hat viele Facetten“, sagt der Initiator, der einen ersten Bauplan zunächst selbst gezeichnet und dann – zur besseren Veranschaulichung – mit 500 Legosteinen nachgebaut hat. Von der Idee bis zur Umsetzung wird also Vieles spielerisch gedacht. Das Geschäftliche hingegen ist noch nicht vollends ausgereift, Leffler befindet sich in Gesprächen und kann berichten: „Langsam kriegen wir potenzielle Investoren.“ Diese könnten Materialen finanzieren und im Gegenzug Werbeflächen erhalten. Wann die erste Kundschaft kommt, steht aufgrund der Pandemie nicht fest. „Mit den Corona-Schwierigkeiten ist das schwer zu sagen, aber das kommende Frühjahr ist das Ziel.“
Für zukünftige Gäste wünscht der gebürtige Berliner sich Gemeinschaftsgeist. Von Enkelkindern bis zu Großeltern sollen hier alle gemeinsam aktiv werden können, so der 47-Jährige. Er hofft durch die Anbindung zur Sambatrasse auch auf Spaziergänger oder Sportler. Zudem soll das Areal barrierefrei gemacht werden. Vielfältige Chancen für alle erwarten Küllenhahn also, wenn alles klappt. Leffler kann sich vorstellen, dann als Vorbild zu dienen: „Wenn das hier klappt, gilt es als Prototyp.“