Café-Serie Beim Café Engel gibt’s himmlischen Kuchen vor der Kirche
Wuppertal · Das Café Engel bedient seine Kunden aus einer ehemaligen Apotheke heraus.
Die korrekte Adresse ist zwar Friedrich-Ebert-Straße 13, doch das „Café Engel“ bildet irgendwie das Eingangstor zum Luisenviertel. Und zwar eins, das südliches Flair vermittelt, wenn man auf dem Bürgersteig vor dem Lokal an einem der kleinen Tische mit dem erbaulichen Blick auf die Laurentiuskirche sitzt. Gelegenheiten, die man gerade in dieser Zeit der Temperaturen von 30 und mehr Grad gern wahrnimmt. Denn man kann seinen Kaffee, seinen Kuchen oder andere leckere Kleinigkeiten ab 8 Uhr morgens im Schatten konsumieren. Neben einem Frühstück nach Wunsch, Mittagstisch mit Hackauflauf, Pfannkuchen oder garantiert veganem Luisen-Curry mit Kartoffeln und Gemüse wird nachmittags Kaffee und Kuchen gereicht.
Und in der Abendsonne oder später kann man den Tag mittels eines unterschiedlich „werthaltigen“ Cocktails oder stilvoll serviertem Wein ausklingen lassen. Das „Café Engel“ existiert seit 1996 und sein Name geht auf die „Engel-Apotheke“ zurück, in deren Frontscheibe ein Jugendstilbild mit einem pausbäckigen Himmelsboten, einem echten Wonneproppen, prangte. Das gibt es leider nicht mehr, aber ein sichtlich in die Jahre gekommener Engelkopf ist noch in der Nische eines der Nebenräume zu bewundern.
„Hier drinnen ist für rund 80 Personen Platz“, sagt die Inhaberin Liana Markaryan, die aus Georgien stammt und 2005 als Teenager nach Deutschland kam, um die Landessprache zu lernen. Die beherrscht sie inzwischen natürlich mit dem liebenswürdigen osteuropäischen Akzent.
Warum sie hier geblieben ist? „Aus persönlichen Gründen“, meint die Kaffeehausbesitzerin mit einem leichten Lächeln. 2014, also vor fünf Jahren, hat sie nach mehrjähriger Erfahrung in der Gastronomie das Café Engel übernommen und hat sichtlich Spaß an ihrer Arbeit, bei der sie – als zweifache Mutter – allerdings von neun Mitarbeitern und einem Mann unterstützt wird.
„Ich habe hier ein ausgesprochen gutes, kultiviertes Publikum“, stellt sie ihren Gästen ein vorzügliches Zeugnis aus und legt auch Wert darauf, dass ihr Mitarbeiterstab den dazu passenden Service leistet. „Man muss auch schon mal diplomatisch sein und immer das richtige Balance-Gefühl – natürlich auch beim Servieren – entwickeln“, sagt Liana Markaryan und meint damit, dass weder das Geschirr noch das gute Verhältnis zu den Gästen Schaden nehmen darf.
„Nicht jeder ist für den Service in der Gastronomie geeignet“, weiß sie aus Erfahrung, stellt aber fest, dass sie sich auf ihr derzeitiges Personal hundertprozentig verlassen kann.
Und wie sehen das die Stammgäste? „Wir kommen jeden Morgen hierhin und trinken in dieser angenehmen Atmosphäre unseren Kaffee“, erklärt Udo Hucke auch im Namen seines Gegenübers Gustav Mankusch. „Es ist so schön ruhig hier“, sagt er und schaut vielsagend in Richtung Luisenviertel: „Wenigstens tagsüber.“
Liana Markaryan, Besucherin der Laurentiuskirche, hätte es tagsüber trotzdem manchmal gern ein bisschen lebhafter. „Ich finde, dass der wunderbare Laurentiusplatz zu wenig genutzt wird.“